Okt 15, 8 Jahren ago

Warten aufs Erfolgserlebnis

Handball: Was soll da schon Großartiges passieren am Sonnabend in der Sporthalle in Zwickau-Neuplanitz? Zu klar sind die Karten vor dem Spiel verteilt, das um 20 Uhr angepfiffen wird.

Von Jens Henning

Hermsdorf. Gastgeber Zwickauer HC Grubenlampe ist nach fünf Spieltagen Tabellenzweiter der Mitteldeutschen Oberliga, die Gäste aus Hermsdorf reisen als Tabellenvorletzter an. Die Zwickauer haben bisher noch kein einziges Punktspiel verloren. Die Hermsdorfer haben dagegen noch kein einziges Spiel gewonnen. Und trotzdem hofft Hermsdorfs Trainer Steffen Schreiber auf den ersten Sieg für seine Mannschaft, „weil wir endlich dran sind“, sagte der Verantwortliche. Den Tabellenstand kennt Schreiber auch, aber, „er schaut nun nicht jeden Tage aufs Neue auf die Tabelle. Nein. Ich schaue lieber von Spiel zu Spiel. Ich bin überzeugt, sollte uns der erste Sieg gelingen, wird der andere Erfolge nach sich ziehen. Wir brauchen halt nur einmal ein Erfolgserlebnis.“

Das Duell Zwickau gegen Hermsdorf verspricht auf jeden Fall viel Brisanz. Im Vorjahr kämpften beide Vereine bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt. Hermsdorf hatte das bessere Ende dank des Heimsieges gegen Apolda. Die Zwickauer waren sportlich eigentlich abgestiegen. Doch die Sachsen retteten sich durch das Hintertürchen, weil plötzlich die Bad Blankenburger als 15. Team dazustießen. Die Vertreter des Mitteldeutschen Handball-Verbandes hatten am Saisonende viel Arbeit. Die Zwickauer hätten wohl im Falle eines eigenen Abstieges den Weg über die Gerichte gesucht, um ihren Startplatz einzuklagen. Dieses Szenario blieb aus. Die Liga wurde um eine Mannschaft aufgestockt. Zwickau durfte in der vierten Liga bleiben. Und jetzt, ein knappes halbes Jahr später, sieht die Welt in Zwickau wieder rosig aus. Nur der Titelanwärter und Aufstiegsaspirant HSV Bad Blankenburg steht vor dem Team aus Zwickau in der Tabelle. Das Duell Zwickau gegen Hermsdorf hat aber noch eine andere sehr interessante Personalie. Ondrej Masak stand vor einigen Monaten, als der sportliche Abstieg in die Sachsenliga besiegelt schien, schon vor der Rückkehr nach Hermsdorf. Beide Seiten waren sich einig, der SV Hermsdorf und der Spieler Masak.

Durch die Rolle-Rückwärts des Verbandes behielt Masaks Vertrag in Zwickau seine Gültigkeit. Der Linkshänder blieb. Hermsdorf hatte seinen Planungen auf Masak ausgerichtet und musste plötzlich weiter suchen. Das Thema „Rückkehr von Ondrej Masak“ war offenbar vor Schreibers Verpflichtung. „Ja, ich habe davon gehört“, sagte Schreiber. Statt Masak holten die Hermsdorfer einige Wochen später Sebastian Triller aus Apolda.

Personell muss Schreiber ab sofort auf der Kreisposition umbauen. Matthias Krüger hat sich eine ernsthaftere Verletzung am Knie zugezogen. Er wird laut Schreiber die gesamte Saison ausfallen. Als erste Option, vor allem auch für das Angriffsspiel, sieht der SVH-Trainer Stefan Riedel. Nachwuchsmann Johannes Hüttenrauch, der bis Sommer zum Kader der zweiten Mannschaft gehörte und in der Landesliga spielte, hat noch Defizite in der Offensive, „in der Abwehr macht er seine Sache dagegen schon sehr gut“, sagte Schreiber.

OTZ/14.10.2016/Jens Henning

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