Okt 25, 8 Jahren ago

Auf den letzten Platz abgerutscht

Seit Sonnabend kurz nach 21 Uhr war es Gewissheit: Die Handballer des SV Hermsdorf sind nach der sechsten Niederlage im siebten Punktspiel Tabellenletzter der Mitteldeutschen Oberliga.

Von Jens Henning

Hermsdorf. Die Hermsdorfer hatten nicht nur ihr Heimspiel erwartungsgemäß gegen den Top-Favoriten HSV Bad Blankenburg 30:40 verloren. Parallel siegte das bisherige Schlusslicht ESV Lok Pirna gegen Freiberg und verdrängte damit den bisherigen Tabellenvorletzten Hermsdorf auf den letzten Tabellenplatz.

Nach dem Spiel bat Trainer Steffen Schreiber seine Spieler erneut in die Umkleide-Kabine, um sofort die Analyse der 60 Minuten vorzunehmen. Rechtsaußen Jan Heilwagen, der als einer der ersten die Kabine verließ, wirkte ziemlich geknickt. „Wir wollten Bad Blankenburg solange wie es geht Paroli bieten. Das haben wir in der ersten Halbzeit ganz gut geschafft. Wenn denn dann nicht diese Minuten nach der Pause gewesen wären“, sagte Heilwagen. Er meinte den 5:0-Lauf der Gäste, die den Pausenrückstand von 13:17 schnell auf 13:22 anwachsen ließ.

Die Gäste, die nach ihrem Betriebsunfall im Vorjahr, der ihnen den Klassenerhalt in der dritten Liga kostete, wechselten in der Schlussphase komplett durch, sonst hätte es für den SV Hermsdorf eine noch höhere Niederlage geben können.

Bemerkenswert war die Durchschlagskraft der Bad Blankenburger aus dem Rückraum und auf den Außenpositionen. In der zweiten Halbzeit war Frank Grohmann im rechten Rückraum zusammen mit Paul Weyhrauch einer der auffälligsten Spieler, weil er in den entscheidenden Momenten, als Hermsdorf noch einmal aufkam, immer die passenden Antworten auf dem Feld fand. Beide, Grohmann und Weyhrauch, kamen jeweils auf sieben Tore. Übertroffen wurde diese Marke nur von Ladislav Brykner mit acht Toren. Beim SV Hermsdorf war Hannes Rudolph auch achtmal erfolgreich.

„40 Gegentore sind natürlich heftig. Da relativieren sich auch unsere 30 Tore. Das ist ja für uns keine Normalität. Zuletzt hatten wir ja keine 30 Tore in einem Spiel mehr werfen können. Die zehn Tore Unterschied machen wohl auch die Ansprüche der beiden Mannschaften klar. Bad Blankenburg will sofort wieder eine Liga nach oben. Wohin es mit uns geht, muss man abwarten“, sagte Heilwagen.

Vor der Saison sprachen die Experten von 25 oder 26 Punkte, die man wohl holen muss, um in der Liga zu bleiben. Die Hermsdorfer stehen nach sieben Spielen erst bei einem Zähler. Noch stehen 21 Partien aus. Die Mannschaft von Trainer Schreiber müsste, um in die Nähe der Zahl 25 zu kommen, ab sofort jedes zweites Spiel gewinnen.

Am Sonnabend geht es nach Freiberg. Die Sachsen sind Viertletzter, haben vier Punkte. Für die Hermsdorfer ist es das erste Nichtabstiegs-Endspiel. Vor zwei Wochen hatte Schreiber gesagt, dass „die Spiele gegen die Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte noch kommen. Wir haben bisher nur gegen Teams gespielt aus der oberen Hälfte.“ Daniel Soos musste nach dem Spiel vom Physiotherapeuten Götz Bader ins Klinikum nach Eisenberg gebracht werden. Soos war in der ersten Halbzeit umgeknickt. Maximilian Remde klagt über Schmerzen in der Schulter seines rechten Wurfarmes.

SVH: Nedved, Zehmisch (1) – Rudolph (8), Hüttenrauch (1), Schreck (3), Reis (1), Triller (6), Schreiber (1), Riedel (1), Heilwagen (6), Ehm, Stojanov (2), Soos.

OTZ/24.10.2016/Jens Henning

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