Handball: Wenn sich das herumsprechen sollte, dass das Spiel der zweiten Handball-Mannschaft des SV Hermsdorf zu 90 oder 95 Prozent auf den Schultern und in den Händen von Robert Herling liegt, geht die zweite Mannschaft schwierigen Zeiten entgegen in ihre dritten Landesliga-Saison.
Von Jens Henning
Ilmenau. Am Sonnabend durften die Hermsdorfer bei ihrem Gastspiel bei der SG Handball Ilmenau bis zur 41. Minute auf den zweiten Saisonsieg hoffen. Dann nahmen die Ilmenauer den besten Hermsdorfer Robert Herling in Manndeckung. Von diesem Moment an wurde es ein anderes Spiel. Das SVH-Offensivspiel fand nicht mehr statt. In den restlichen 20 Minuten gelang dem Gast nur noch ein Tor. Carsten Machts verwandelte in der 50. Minute einen Siebenmeter zum 15:13. Die Ilmenauer, die an diesem Abend auch nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzten, aber dafür einen großen Spielerkader zur Verfügung hatten, wandelten den 9:14-Rückstand (40.) noch in einem 19:15-Sieg um. Zur Halbzeit führte Hermsdorf noch 11:9.
SVH-Trainer Jens Friedrich war ziemlich frustriert, ob der geringen personellen Alternativen in seiner Mannschaft. „Wenn das Wohl und Wehe einer Mannschaft an einen einzigen Spieler hängt, werden wir auch künftig Probleme bekommen“, sagte der Verantwortliche. Vier Törchen in den zweiten 30 Minuten, das ist ein Minus-Wert, der kaum einen Platz in der Hermsdorfer Vereinschronik finden wird. Dass die SVH-Reserve an diesem Abend überhaupt genügend Feldspieler hatten, lag an Routinier Rene Opel. Der 43-Jährige, der eigentlich der Co-Trainer ist, stellte sich noch einmal in die Dienst der Mannschaft und half aus,
Und wie geht es nun weiter beim SV Hermsdorf II? In den nächsten Wochen hat die Mannschaft zwei Heimspiel gegen Oppurg und Artern. „Da werden wir sicherlich aus den Teams der ersten und aus der dritten Mannschaft auf Spieler zurückgreifen können. Auf Dauer ist das aber auch keine Lösung, künstlich eine Mannschaft am Leben zu halten. Das muss auf anderer Ebene geklärt werden“, sagte Friedrich. Was er mit „anderer Ebene“ meinte, wollte er nicht erklären. Es kann sich aber nur um das Gremium des Vorstandes der Abteilung handeln. Das zarte Pflänzchen, was im Herbst 2014 gesät wurde mit dem Neuaufbau der zweiten Männermannschaft, könnte zwei Jahre später schon wieder eingehen oder verblühen.
Hermsdorf II: Starkloff, Hentschel, Uhle – Steingrüber (1), T. Friedrich (2), Opitz, Herling (6), Pertsch (1), Machts (5), Bachmann, Opel.
Otz/01.11.2016/Jens Henning