Hermsdorfs Frauen in Apolda chancenlos
Apolda. Als am Sonnabend der Schlusspfiff in der Sporthalle in Apolda ertönte, war alles erwartungsgemäß. Der Tabellenführer der Handball-Thüringenliga der Frauen, HSV Apolda, hatte den Aufsteiger SV Hermsdorf 26:15 (14:6) bezwungen. Die Apoldaer bleiben mit dem Sieg auf Kurs Landesmeisterschaft. Für die Hermsdorferinnen geht es nach der fünften Saisonniederlage nur um den Klassenerhalt. „Wir hatten uns viel vorgenommen für das Duell beim Spitzenreiter. Leider konnten wir von Anfang an unsere Nervosität nicht ablegen. Das hat Apolda eiskalt ausgenutzt“, sagte Hermsdorfs Trainer Andreas Schöppe. Dass es am Ende nicht 30 und mehr Gegentore wurden, lag an der besten Hermsdorferin, an Torfrau Steffi Lippold. Sie hielt in den 60 Minuten 13 freie Bälle, davon sieben in der ersten Halbzeit. „Wenn davon nur die Hälfte auch noch ins Tor geht, haben wir die 30 und mehr Gegentore“, sagte Schöppe.
Drei Tore aus dem Feld waren zu wenig
Nicht zufrieden war der SVH-Mann mit der Chancenverwertung. „Wenn man beim Tabellenführer etwas ausrichten will, muss man die eigenen Chancen besser nutzen.“ Nur drei Tore aus dem Feldspiel heraus in den ersten 30 Minuten verdeutlichen die große Schwäche der Hermsdorfer Mannschaft an diesem Abend. Nach dem Seitenwechsel wurde es etwas, aber nicht viel besser. Schöppe monierte vor allem die Trefferquote nach Kontern. „Zwei Tore nach sechs Kontern in Halbzeit eins sind einfach zu wenig. Nach dem Wechsel haben wir aus acht Kontern zumindest viermal getroffen“, sagte Schöppe. Die HSV-Rückraumachse mit Corinna Lehnardt sowie den beiden ausländischen Akteurinnen Linda Petkova und Lucie Mzorzkava erwischte einen starken Tag. Das Trio kam zusammen auf 19 Treffer. Die hätten der Heimmannschaft schon gereicht zum nächsten doppelten Punktgewinn für Apolda. „Wir müssen das Spiel schnell abhaken und uns auf das nächste Heimspiel gegen den Tabellenletzten Nordhäuser SV konzentrieren. Da müssen wir alles hineinlegen, um die nächsten zwei Punkte für den Klassenerhalt einzufahren. In Apolda war einfach nicht mehr drin. Wenn man sich die Ergebnisse der Apoldaerinnen anschaut, muss man so ehrlich sein und zugeben, dass es keine Schande ist, hier zu verlieren. Ich hätte mir halt gewünscht, dass wir auf 20, 22 Tore kommen“, sagte Schöppe.
SV Hermsdorf: Lippold, Hacker – Kunert, Dworak, Peter (1), Panck (1), K. Golz (1), Jessica Winkler (3), Beine (4), Schulz (4), Lena Kirsch (1).
OTZ/07.12.2016/Jens Henning