Mrz 17, 8 Jahren ago

Eine Hand voll Spaß in der Niederlage

Als klarer Außenseiter unterliegt der SV Hermsdorf beim HSV Bad Blankenburg 28:30 – und kommt nicht unter die Räder

Von Marcus Schulze

Bad Blankenburg. Eine Niederlage bleibt eine Niederlage. Da kann man das Ergebnis drehen und wenden wie man will. Am Ende gibt es einen Sieger und einen Verlierer. Das sind die Fakten.

Doch auch in einer Niederlage kann bisweilen etwas Erbauliches liegen. Zugegeben, da muss im Vorfeld schon so einiges in die Hose gegangen sein, doch manchmal fühlt sich so eine verlorene Schlacht mitunter wie ein Sieg – oder zumindest wie ein Remis – an.

So auch die Partie am Sonntag in Bad Blankenburg, wo der dortige HSV auf den SV Hermsdorf traf. Der Klassenprimus der Mitteldeutschen Oberliga gegen das Kellerkind aus dem Saale-Holzland-Kreis. Die Rollen waren also klar verteilt, und dennoch konnten die Spieler von Pierre Liebelt erhobenen Hauptes vom Spielfeld gehen, betrug die Differenz nach 60 Minuten doch lediglich zwei Tore. 28:30 (10:16) – und wer weiß, was denn da alles möglich gewesen wäre, ja wenn denn nur…Der Konjunktiv und der Sport gehen oftmals eine stimmige Symbiose ein.

Und so gab es – man muss schon fast leider sagen – in der ersten Hälfte aufseiten der Gäste eben die eine oder andere ausgelassene Torchance sowie zwei technische Fehler, die die Bad Blankenburger sofort bestraften. Mag sein, dass sich Bad Blankenburg an diesem Spieltag nicht wie ein Aufsteiger präsentiert habe, so der Tenor zumindest unter den Gastgebern – und auch SV-Coach Pierre Liebelt hatte im Vorfeld darauf hingewiesen, dass die vergangenen Partien der Handballer aus der Fröbelstadt eher knappe Siege waren -, doch vielleicht war das erneut knappe Resultat auch dem Umstand geschuldet, dass sich der SV Hermsdorf eben nicht wie das Tabellenschlusslicht der Liga verkauft hatte.

In der 52. Minute war die Sensation, also der Punkt eines Unentschiedens, nur noch zwei Treffer entfernt. 25:27 lautete in diesen Momenten der Spielstand. Da hatte das SV-Team einen temporären Maximal-Rückstand von 21:27 äußerst couragiert aufgeholt. „Am Ende hat es leider nicht gereicht, da wir zwei Sieben-Meter und drei gut herausgespielte Chancen leider nicht in Zählbares verwandeln konnten“, resümiert Pierre Liebelt selbstkritisch.

Nichtsdestotrotz sei er mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden, ergänzte der Trainer, da sie einen Großteil der erarbeiteten Vorgaben des Trainings erfolgreich umgesetzt hätte – gerade was das schnelle Umstellen der Abwehrvariationen betreffe, gleich ob 6-0, 4-2, 3-2-1.

Und ja, nicht wenige hätten im Vorfeld wohl mit einem Erdrutsch-Sieg des HSV gerechnet, allein der Umstand, dass dergleichen nicht eintrat, sei in gewisser Weise bereits ein Erfolg. Außerdem, auch das betonte Pierre Liebelt, habe er gemerkt, dass seine Spieler wieder mehr Spaß gehabt hätten. „Ich habe sie in der Halbzeit daran erinnert, dass wir nichts zu verlieren haben. Sie sollen einfach rausgehen und Handball spielen – und das haben sie dann auch getan“, so der Trainer, der jedoch auch berichtet, dass der eine oder andere in seinen Reihen dann doch etwas enttäuscht darüber gewesen sei, dass es letztlich doch nicht für einen Punkt gereicht hätte.

Otz/Marcus Schulze/14.03.2017

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