Einen Punkt konnten die Handball-Damen des SV Hermsdorf beim Nordhäuser SV holen
Von Marcus Schulze
Nordhausen. Die Zeit wurde langsam knapp. Es blieben lediglich noch 14 Sekunden – und Hermsdorf lag mit einem Treffer (21:22) in Nordhausen zurück. Letzte Chance: Auszeit.
Gut eine Minute zuvor hatte SV-Kapitän Jessica Winkler die Chance auf die Führung mittels eines Sieben-Meters vergeben. Auf der anderen Seite hatte es Claudia Dudek 21 Sekunden vor dem eigentlichen Ende der Partie in der Thüringenliga besser gemacht. Die Nordhäuserin verwandelte souverän vom Sieben-Meter-Punk. Letztlich war es Hanna Dörfer, die quasi mit dem Abpfiff den Ball im gegnerischen Netz zappeln ließ. Ergo: 22:22.
Der Spielrhythmus habe gefehlt. Andreas Schöppe, seines Zeichens Trainer der Damen des SV-Hermsdorf, hat sofort den Schuldigen ausgemacht, wenn er denn über das vergangene Spiel seiner Handballerinnen sinniert. „In der ersten Halbzeit waren wir nicht ganz da. Gerade von den Außenpositionen haben wir sehr viel verworfen, haben zudem Konter nicht ins Tor gebracht“, resümiert der Coach. So sei es dann auch nicht weiter verwunderlich gewesen, dass sein Team nach 30 Minuten 9:12 hinten lag. Doch damit nicht genug, auch die Abwehr sei beim Auswärtstermin beim Nordhäuser SV nicht vollends auf der Höhe gewesen. „Man hat einfach gesehen, dass uns aufgrund des längeren Pause die Spielpraxis gefehlt hat. Auch unsere Chancenverwertung war unter aller Kanone – zumindest in der ersten Halbzeit“, ergänzt Andreas Schöppe. Lediglich Nancy Beine habe mit ihren drei Toren im Laufe des ersten Durchganges ihr Soll erfüllt. Doch zum Glück gibt es ja noch eine zweit Halbzeit. Coach Schöppe reagierte und stellte die Abwehr um. Jasmin Hacker griff während der zweiten 30 Minuten in das Geschehen am Kreis ein, steuerte damit die nötige Stabilität bei. Und auch Torfrau Steffi Lippold habe ihre Aktie daran gehabt, dass sich das Handball-Blatt für den SV-Hermsdorf schließlich noch wendete.
„Wir haben den Rückstand dann kontinuierlich verringert“, so Schöppe und verweist auf die Statistik. In der ersten Halbzeit trafen lediglich vier seiner Spielerinnen, in der zweiten waren es plötzlich acht. Am erfolgreichsten waren – mit jeweils fünf Toren – Vanessa Panck und Nancy Beine. „Wir haben die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt und letztlich gezeigt, dass wir ordentlich Handball spielen können“, so das Fazit von Andreas Schöppe.
Otz/05.05.2017/Marcus Schulze