Mai 15, 7 Jahren ago

Großer Kampf bis zur 25. Minute

SV Hermsdorf unterliegt Saalfeld

Hermsdorf. Kristin Heerwagen lauerte auf Fehler. Die Spielerin des SSV Saalfeld fungierte in den Tiefen der 2. Halbzeit als quasi Brückenkopf vor ihren eigenen Teamkolleginnen am Kreis, als sich denn die Handballerinnen des SV Hermsdorf am vergangenen Sonnabend daran machten, diese Linie zu durchbrechen. Doch da war eben dieses störende Element namens Kristin Heerwagen. Die Nummer 8 tänzelte vor den eigenen Reihen und übte gewaltigen Druck auf Jessica Winkler, Nancy Beine oder Beate Peter aus. Unnachgiebig verengte sie die Räume, setzte mitunter entschlossen nach und zwang somit ihre Gegenspielerinnen zu bisweilen katastrophalen Abspielfehlern. Und mehr als nur einmal gelang es ihr dann auch, den Ball zu erobern – und dann ging es oftmals ganz schnell, ad hoc wurde der Konter eingeleitet.

Natürlich war es nicht Kristin Heerwagen alleine, die dem Team von Andreas Schöppe zusetzte. Nein, da waren auch noch Janine Marx oder Annalena Bock auf der rechten Seite, doch just in jenen Momenten, als denn Kristin Heerwagen den Hermsdorferinnen in schöner Regelmäßigkeit auf die Pelle rückte, wurde deutlich, dass da zwei Handball-Welten aufeinandertrafen. Auf der einen Seite der Liga-Novize aus dem SHK, auf der anderen das Team aus der Steinernen Chronik, das nur noch eine Viertelstunde vom Meistertitel trennte.

Zwei Handball-Welten trafen aufeinander

Es gibt diese schöne Floskel: „Es war nicht alles schlecht.“ Und in gewisser Weise trifft das auch auf die letzte Begegnung der Damen des SV Hermsdorf zu, gerade auf die ersten 25 Minuten. Ähnlich sahen das dann auch ein paar SV-Anhänger, die während der Pause über das Dargebotene fachsimpelten. Und auch Trainer Andreas Schöppe: „In der ersten Hälfte haben wir bis zur 25. Minute einen großen Kampf abgeliefert. Unsere Abwehrleistung hat in dieser Phase gestimmt“, resümierte Andreas Schöppe.

Erst in der 23. Spielminute konnte der haushohe Favorit von der Saale erstmals die Führung durch Annalena Bock (11:10) übernehmen, welche er dann auch nicht mehr aus der Hand geben sollte. Doch bis dato war es eben der SV Hermsdorf, der die Oberhand behielt, sich phasenweise auf zwei Tore absetzen konnte und auch nach diversen Egalisierungen der Gäste – 3:3; 4:4; 5:5; 9:9; 10:10 – ein ums andere Mal die Führung an sich reißen konnte. Der Underdog aus Hermsdorf zeigte sich entschlossen. Allein Spielführerin Jessica Winkler traf in dieser Phase fünfmal das gegnerische Tor. Vanessa Panck konnte zwar noch einmal ausgleichen (11:11), doch danach nahm das Team von Wolfgang Becker das Handball-Zepter in die Hand. 11:14 lautete schließlich der Halbzeitstand.

Schwächephase eiskalt ausgenutzt

Nach dem Wiederanpfiff konnte Beate Peter auf zwei Treffer für den Gastgeber verkürzen (12:14), doch danach setzte sich Saalfeld erst auf vier (16:12), dann auf sieben (21:14), später gar auf elf Treffer (28:17)ab. Endstand: 22:33. „Saalfeld hat jene schwache Zwischenphase von uns eiskalt ausgenutzt. Doch ich denke, dass wir mit der Leistung zufrieden sein können, selbst wenn das Endergebnis etwas zu hoch ausfiel“, sagte Andreas Schöppe.

Drei Tore steuerte übrigens Routinierin Kerstin Golz bei, für die es die letzte Partie am Sonnabend für den SV Hermsdorf war.

Otz/mase/12.05.2017

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