Die Handballer verfehlen in der Mitteldeutschen Oberliga ihr Ziel. Dennoch ist man überzeugt, viel gelernt zu haben.
Von Jens Henning
Hermsdorf. „Wir sind zwar abgestiegen aus der Oberliga und wir haben auch die angestrebten zehn Punkte nicht geholt. Dennoch war es für uns kein verlorenes Jahr. Wir haben viel dazu gelernt“, sagte Hermsdorfs Handball-Trainer Pierre Liebelt.
Im Dezember hatte Liebelt das Traineramt von Vorgänger Steffen Schreiber übernommen. Schreiber blieb in seiner zweiten Amtszeit als Trainer der ersten Männermannschaft in Hermsdorf, die am 1. Juli 2016 begann und mit der Niederlage am 26. November gegen TuS 1947 Radis vorzeitig endete, ohne Erfolgserlebnis. Erst reichte es im eigenen Vorbereitungsturnier zu keinem Sieg. Dann folgte das Aus im Amateurpokal, ehe das sportliche Schicksal in der Mitteldeutschen Oberliga mit zehn Niederlagen und einem Remis seinen Lauf nahm.
Vor der Saison hatte Schreiber als Saisonziel noch Platz neun ausgegeben. Beim 15er Feld in der Mitteldeutschen Oberliga hätten sechs andere Vereine in der Abschlusstabelle hinter dem SVH landen müssen.
Liebelt bleibt Trainer bei den Hermsdorfern
Liebelt schaffte das Erfolgserlebnis auf Anhieb in seinem ersten Einsatz an der Außenlinie gegen Lok Pirna (26:22). Das Wunder, die Klasse zu halten, gelang Liebelt nicht. „Wir haben keine schlechte Rückrunde gespielt. Nur in drei Spielen waren wir ohne Chance. In den anderen Partien waren wir dran, waren wir auf Augenhöhe. In den Spielen hätten wir auch noch mehr punkten können.“
Liebelt bleibt Trainer. Seit Februar ist er als Lehrer in der Geraer Gesamtschule im Gymnasialbereich tätig. Privat hat er sein Glück in einem Ort in der Nähe Jenas gefunden. Jede der drei Trainingseinheiten unterhalb der Woche kann er nicht absichern. Mario Kühne hilft aus. Kühne ist auch ab sofort als Sportlicher Leiter zuständig. „Er hat das Netzwerk. Er kennt unheimlich viele Leute im Handball. Die Position des Sportliches Leiters gab es bisher noch nicht. Wir wollen aber ab sofort klare Aufgabengebiete vergeben. Das wird auf Dauer die Arbeit für die Vorstandsmitglieder erleichtern“, sagte Liebelt.
Personell wird sich das Gesicht der Hermsdorfer in der Thüringenliga-Saison verändern. Nicht mehr für Hermsdorf spielen werden Sebastian Triller, Daniel Soos und Nikola Stojanov. Stefan Riedel, der schon verabschiedet wurde, hält sich weiter fit, „und würde, wenn allerhöchste Not wäre, noch mal aushelfen. Das wird aber nur der Ausnahmefall sein“, sagte Liebelt. Dass Triller über die Saison nicht in Hermsdorf bleibt, bedauerte Liebelt sehr. „Schade, wir haben ihn eine gutes Angebot vorgelegt. Er hatte zwar immer betont, dass er sich wohl fühlt. Doch jetzt kehrt er uns den Rücken“, sagte der SVH-Trainer. Triller wird mit dem HBV Jena und seinem Ex-Verein HSV Apolda in Verbindung gebracht. Stojanov zeigte gute Anlagen, er wirkte aber immer etwas distanziert, wirkte nie wirklich in Hermsdorf angekommen.
Die Lücke auf der linken Seite wird künftig das Duo Hannes Rudolph und Zugang Sebastian Hammer vom HSV Weimar schließen. Hammer war in der abgelaufenen Thüringenliga-Saison in der Top 5 der Torschützenliste. Dass der Rechtshänder Probleme hat, sich ins Team zu integrieren, glaubt Liebelt nicht. „Max Remde kennt Sebastian sehr gut. Da sollte es einfach sein bei der Integration in die neue Mannschaft.“
Gesucht wird noch ein Linkshänder, der im halbrechten Rückraum für Torgefährlichkeit sorgen soll. Neuigkeiten gibt es auch auf der Torhüterposition. Routinier Petr Nedved bleibt noch ein Jahr in Hermsdorfer. Wie oft er in der Thüringenliga im Kader steht, entscheidet Trainer Liebelt. Robert Zehmisch wird außerdem zurück kehren nach seiner Verletzung. Und Felix Hentschel wird in der kommenden Saison häufiger zur Verfügung stehen.
Otz/Jens Henning/06.06.2017