Okt 26, 6 Jahren ago

Schweres Auswärtsspiel in Mühlhausen

Mit dem VfB TM Mühlhausen 09 haben die „Kreuzritter“ den nächsten schweren Brocken vor der Brust

Mühlhausen. Wenn der Mannschaftsbus der Holzländer am kommenden Samstag um 15:30 Uhr nach Mühlhausen aufbricht, dann dürfen sich die Hermsdorfer Spieler auf eine tolle Halle und einen hoch motivierten Gegner freuen.

Bisher gab es meines Wissens nach erst ein Aufeinandertreffen mit dem VfB. Im September 2014 kreuzte man im Amateurpokal die Klingen. Die Holzländer gewannen in einer intensiv geführten Partie knapp mit 29:27.

Der Gastgeber hat sich über die letzten Jahre mächtig gemausert und vor allem durch eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit dafür gesorgt, dass immer wieder neue Talente den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. Die knappe Auswärtsniederlage am letzten Wochenende bei der Reserve des ThSV Eisenach (28:29) vor geschätzten 400 Zuschauern, darunter vielen Gästefans, soll nur ein Beleg für die spielerische Klasse des VfB sein.

Mit Marco Lange haben die Mühlhausener einen Trainer verpflichtet dem es immer wieder gelingt, eine sehr homogene Mannschaft zu formen. Das ist auch den Holzländern nicht verborgen geblieben. Die Platzierungen des VfB in den letzten 3 Jahren in der Thüringenliga (3., 1. und 2.) untermauern dies ausdrücklich. Die Meisten hatten zudem mit einem Aufstieg des VfB in die Mitteldeutsche Oberliga gerechnet.

Vor 2 Jahren hatte man es probiert, war aber in zwei Relegationsspielen an Delitzsch gescheitert. Als Zweiter der letzten Saison (Meister Ronneburg hatte frühzeitig bekanntgegeben nicht aufsteigen zu wollen) hätte man direkt aufsteigen können, es dann aber letztendlich aus den verschiedensten Gründen nicht getan.

Hermsdorfs Trainer Pierre Liebelt hatte in Ermangelung von Trainingszeiten, die Hermsdorfer Sporthalle war auf Grund einer Jubiläumsveranstaltung der Regelschule kurzfristig bis Mittwoch gesperrt, ein gemeinsames Video-Studium anberaumt. Vielleicht ist die Distanz zum Balle auch mal ganz gut, um das Ganze vom letzten Samstag erst mal zu verarbeiten und sacken zu lassen.

Es wurde das Match der Mühlhausener gegen die Eisenacher geschaut und analysiert. Die Kreuzritter bekamen einen ersten Eindruck von der Konterstärke des VfB und der guten Deckungsarbeit. Welche weiteren Erkenntnisse Hermsdorfs Coach entdeckte, um die Mühlhausener zu knacken, werden wir wohl erst am Samstag erfahren, wenn seine Jungs es versuche um zusetzten.

Wir haben zwar erst den 6. Spieltag aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Thüringenliga in dieser Saison sehr anspruchsvoll und ausgeglichen ist und mindestens die Hälfte der Mannschaften um die Medaillenplätze bzw. um die Meisterschaft mitspielen. Punkte haben schon alle Teams gelassen. Überraschungsergebnisse gab es zu genüge und wird es noch geben. Es ist und wird eine spannende Saison. Am Ende wird der Meister, der sich die wenigsten Ausrutscher leistet (5 Euro ins Phrasenschwein !).

JR

Vorbericht Otz 28.10.2017 Marcus Schulze

Erkenntnisse aus dem Liebeltschen Filmzirkel

Heute um 19 Uhr gastiert der SV Hermsdorf beim VfB TM Mühlhausen 09, der derzeit Platz zwei in der Thüringenliga innehat

Von Marcus Schulze

Mühlhausen. Pierre Liebelt machte kurzerhand aus der Not eine Tugend. Da die Werner-Seelenbinder-Halle am Dienstag und Mittwoch aufgrund einer Schulveranstaltung nicht zur Verfügung stand, schloss er sich mit seinen Mannen am Dienstag im Atelier eines befreundeten Fotografen ein, der neben den Räumlichkeiten auch noch über eine Leinwand verfügte. Ergo: Es wurden Handball-Filme aus der Thüringenliga konsumiert. Und zwar zwei zentrale Werke, die für die Herren des SV Hermsdorf zu quasi dokumentarischen Schlüsselwerken werden könnten.

Beim ersten Streifen handelte es sich um ein noch recht junges Drama, welches seine einmalige Aufführung – in punkto Ausgang unterscheidet sich die Sportinszenierung geradezu massiv vom Theater, da der Gegner eine bisweilen unberechenbare Komponente darstellt und somit ein Garant für Einmaligkeit ist – am vergangenen Sonnabend erlebte: SV Hermsdorf vs. HSG Werratal 05. Ein Drama, weil die Hausherren am Ende unterlagen. Wahrlich ein harter Brocken Handball-Kunst für die sportaffinen Rezipienten, wurden sie doch – und dergleichen war natürlich Sinn und Zweck dieses digitalen Videoabends – mit ihren eigenen Fehlern konfrontiert. Sportliche Katharsis also, doch der seelischen Reinigung folgt ja dann auch oftmals die Erleuchtung. Womöglich auch beim Handball.

Der zweite Streifen befasste sich indes mit dem heutigen Gegner der Kreuzritter, dem VfB TM Mühlhausen 09, bei dem jedoch ein gewisser Thomas Müntzer keine Rolle spielte, der da ja einst im Jahr 1552 in Mühlhausen hingerichtet wurde. Zum Analysegegenstand des Liebeltschen Filmzirkel mutierte indes die Partie des Gastgebers gegen den ThSV Eisenach II am vergangenen Spieltag, welches die Wartburgstädter denkbar knapp mit 29:28 für sich entscheiden konnten. Man stelle sich an dieser Stelle einmal die Kollegen Ehm, Heilwagen, Reis oder Rudolph vor, wie sie denn angespannt und hochanalytisch sowie mit kleinen Notizblöcken ausgestattet und auf der Suche nach Erkenntnis stur gen Leinwand stieren. Zwischendrin unterbricht Pierre Liebelt dann immer Mal wieder, um auf zentrale Aspekte der Begegnung zu verweisen oder Fragen an sein Handball-Auditorium zu stellen, in dem dann die Hände samt Finger in die Höhe schnellen.

Das Ergebnis des kollektiven Brainstormings da am Dienstag, fasste Trainer Pierre Liebelt am Freitag wie folgt zusammen: „Mühlhausen verfügt über seine Spielzüge im Angriff, die es in schöner Regelmäßigkeit abruft“, so das Resümee des Trainers, der auch darauf verwies, dass er durchaus Parallelen in der Art und Weise des Angriffsspiels beim Team von Marco Lang mit eigenen Mannschaft habe ausmachen können. Zentrale Spieler in den Reihen der Handballer aus dem Unstrut-Hainich-Kreis seien der torgefährliche Markus Bergmann, der die linke Seite im Rückraum innehat und acht Tore gegen Eisenach erzielte sowie die drei Fick-Brüder, Moritz, Felix und Konstantin, die ebenfalls allesamt torgefährlich seien. Und dann wäre da noch der Schlussmann in den Reihen des VfB TM Mühlhausen 09, Adrian Winkler. „Alles in allem treffen sich da heute zwei Mannschaften auf Augenhöhe“, prophezeit Pierre Liebelt.

Am Dienstag hätte ein Großteil seiner Spieler immer noch mit der Niederlage gegen Werratal gehadert, dergleichen habe sich dann auch in der gedämpften Stimmung widergespiegelt, berichtet der SV-Coach, der, da ja auch am Mittwoch noch nicht trainiert werden konnte, seinen Spielern Hausaufgaben mitgab. Und zwar individuelle. Diese hätten seine Schützlinge dann auch brav erledigt. Am Donnerstag nach dem Training hätten sich seine Spieler dann auch endgültig aus dem Stimmungstief herausgekämpft. Gott sei Dank, möchte man fast sagen, denn kein Mensch braucht einen deprimierten Martin Ehm. Außerdem bringt ja am Donnerstag immer ein Teammitglied etwas zu Essen für den Rest der SV-Bande nach dem eigentlichen Training mit.

Stimmung am Dienstag noch gedämpft

„Sie haben sich dann schon wieder auf das Spiel gefreut. Sie sind auf Wiedergutmachung aus“, sagt Pierre Liebelt, der selbst noch nie gegen den heutigen Gegner spielte und dementsprechend auch nichts über die zu erwartende Atmosphäre in der Sporthalle Berufliche Schulen in Mühlhausen sagen kann. Was seinen eigenen Kader angeht, könne er heute aus dem Vollen schöpfen, allein hinter dem Einsatz von Stefan Riedel stand am Freitag noch ein Fragezeichen. „Das kann für uns heute wieder ein entscheidender Schritt sein. Ich erwarte die gleiche Einstellung wie gegen Ronneburg.“

Spielbericht Spiel gegen Mühlhausen Otz/01.11.2017/Marcus Schulze

Kollektiver Chancentod II

Der SV Hermsdorf startet holprig in die Partie gegen Mühlhausen, kämpft sich heran, um am Ende – auch aufgrund von Unterzahl – zu verlieren

Von Marcus Schulze

Mühlhausen. Nach der verlorenen Partie gegen die HSG Werratal 05 sprach Pierre Liebelt erstmals vom kollektiven Chancentod. Nach der Partie gegen VFB TM Mühlhausen 09 greift der Trainer des SV Hermsdorf erneut auf jene Wortschöpfung zurück, mit der er versucht, die 31:23-Niederlage zu charakterisieren. „Wir sind sehr schlecht in die Partie gestartet. Haben viele Würfe vergeben“, resümiert Pierre Liebelt.

Bis zur 23. Spielminute lagen die Holzländer stets zurück, phasenweise mit fünf Toren (2:7/11.), konnten dann jedoch zum 10:10 egalisieren. Dank Maximilian Remde ging der SV Hermsdorf dann auch ein einziges Mal in Führung (13:12/27.).

Nach dem Wiederanpfiff beim Stand von 16:14 für den Gastgeber, waren es Maximilian Remde und Matthias Krüger, die mit ihren Treffern den Ausgleich ermöglichten, doch Mühlhausen antworte umgehend.

Partie zwischen 40. und 49. Minute entschieden

Entschieden wurde die Partie zwischen der 40. und der 49. Spielminute, als sich denn die Handballer aus der Müntzerstadt von einem Treffer (19:18) auf sechs absetzen konnten. In dieser Phase verweilte dann auch der eine oder andere SV-Protagonist – Jan Heilwagen, Matthias Krüger, Vladut-Razvan Vlad – auf der Bank und gab den Beobachter, weil er eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen musste. Letztlich erholte sich das Team von Pierre Liebelt nicht mehr von diesem Rückstand. „Am Ende hat Mühlhausen verdient gewonnen“, sagte der SV-Coach anerkennend. Man habe dem Team von Marco Lang schlichtweg angemerkt, dass es seit nunmehr zwei Jahren zusammenspiele, so Pierre Liebelt weiter, der auch betonte, dass seine junge Mannschaft über weite Strecken habe mithalten können, es jedoch noch Zeit bedürfe, bis sie denn in Gänze harmonieren würde.

Auf des Gegners Seite gab indes Markus Bergmann den quasi Alleinunterhalter, erzielte er doch 13 Treffer – davon fünf Siebenmeter – für die Hausherren aus dem Unstrut-Hainich-Kreis. Ihn habe man in Manndeckung genommen, dergleichen habe „ganz gut“ funktioniert, bilanziert Pierre Liebelt, der auch darauf verweist, dass abgesehen von Markus Bergmann kein anderer Spieler von Mühlhausen ansatzweise in diese Tor-Sphäre vorgestoßen sei.

„Das Spiel war eine schöne Erfahrung“, so das Fazit von Pierre Liebelt, der sich natürlich über die Niederlage ärgerte, doch den Heimniederlage sieben Tage zuvor habe ihn noch um einiges mehr gegrämt.
SV Hermsdorf: Remde (7); Heilwagen (4), Reis (4), Krüger (3), Hammer (2), Ehm (1), Friedrich (1), Vlad (1), Csikos, Minas, Nedved, Zehmisch

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