Bei der SG Suhl/Goldlauter kann der SV Hermsdorf 26:24 (11:10) siegen – und das am 29. Geburtstag von Martin Ehm
Von Marcus Schulze
Suhl. Es sei eine Trotzreaktion gewesen. Er habe gespürt, dass seine Spieler – mit Blick auf das blamable Abschneiden gegen Sonneberg – auf Wiedergutmachung aus waren. „Von der ersten Minute an“, sagte Pierre Liebelt, wenn er denn über die Partie am Sonnabend gegen die SG Suhl/Goldlauter spricht. Zwar konnte der SV-Trainer nur auf elf seiner -Protagonisten zurückgreifen, es fehlten Marvin Schreck (krank), Hannes Rudolph (krank), Stefan Riedel (private Verpflichtungen) und Vladut-Razvan Vlad (verletzt), doch am Ende war die Reise gen Waffenstadt von Erfolg gekrönt, siegte der SV Hermsdorf doch mit 26:22.
Pierre Liebelt zeigte sich dann auch mit dem Abgelieferten seines Teams gegen die SG Suhl/Goldlauter sehr zufrieden. Gerade die Abwehrleistung habe gepasst. Die Zusammenarbeit zwischen der Defensive und Torhüter Robert Zehmisch habe entsprechend harmoniert. Die Zahlen der Partie bestätigen zudem das positive Resümee des Coaches. Nach 15 absolvierten Minuten konnten die Handballer der SG lediglich zwei Tore erzielen, während die Kreuzritter bereits sechs Treffer verbuchen konnten. Und so verweist der Trainer – mit vernehmbarem Stolz – dann auch noch auf den Umstand, dass der Gastgeber die Woche zuvor gegen den ThSV Eisenach II immerhin 34 Tor erzielten konnte.
Kritischere Töne beschwört Pierre Liebelt jedoch, wenn er denn auf das Offensivspiel seiner Mannen verweist, in der noch folgenden Viertelstunde der ersten Halbzeit habe es seinen Mann dann etwas an Durchschlagskraft gemangelt. In der 26. Spielminute konnte dann der Gastgeber erstmals egalisieren (9:9), gut zwei Minuten später konnten die Suhler dergleichen wiederholen (10:10).
Dass es mit diesem ausgeglichenen Spielstand nicht in die Halbzeitpause ging, dafür war Felix Reis verantwortlich, der hier das Zünglein an der quasi Handball-Waage gab und auf elf Tore für den SV Hermsdorf kurz vor dem Pausenpfiff erhöhte.
Nichtsdestotrotz reagierte der Coach in puncto Angriff, arrangierte sein Handball-Ensemble in der Offensive zum Auftakt des zweiten Aktes neu – mit Erfolg. Gelang es seinen Spielern doch, sich einen – wenn auch überschaubaren – Vorsprung zu erarbeiten und diesen dann auch im weiteren Spielverlauf, zumindest halbwegs, zu konservieren. Den Minimalvorsprung von einem schmalen Zähler konnten die Gäste aus dem Holzland stets behaupten, konnten sich in der zweiten Hälfte phasenweise sogar auf vier Treffer absetzen (18:14/19:15), doch so einfach ließen sich die Hausherren nicht abschütteln, konnten sie doch zeitweilig auf zwei Tore verkürzen. So auch in der Endphase der Partie in der Thüringenliga, als denn die Anzeigetafel einen Spielstand von 22:24 (aus Sicht des Gastgebers) in der 58. Spielminute präsentiert. Am Ende waren es Felix Reis und Sebastian Hammer, die mit ihren Treffern den Endstand von 26:22 manifestierten. „In der Abwehr haben wir sie niedergerungen, und im Angriff sind wir ja immer für 25 und mehr Tore gut“, resümierte Pierre Liebelt, der jedoch auch – mit einem Augenzwinkern – betonte, dass besagte Trefferquote gegen Sonneberg am Spieltag zuvor leider nicht gelang. „Am Ende war es ein verdienter Sieg. Suhl war ein guter Gegner, den man nicht ins Spiel kommen lassen darf. Doch wir hatten sie gut im Angriff“, so das Fazit von Pierre Liebelt, der gerade mit der Leistung von Gabor Csikos in der zweiten Hälfte, als er denn für den ausgepowerten Matthias Krüger am Kreis übernahm, sehr zufrieden. „Er hat seine Sache richtig gut gemacht.“
Und dann wäre ja noch der „Ehminator“, der an diesem Tag zwar nicht die Torgefährlichkeit habe ausstrahlen können, dafür aber äußerst mannschaftsdienlich gespielt habe. Ja, Martin Ehm, der durfte sich dann nach dem Abpfiff doppelt freuen, da er doch seinen 29. Geburtstag an diesem Tag, wir schreiben den 25. November, feiern durfte. Und dann auch noch ein Auswärtssieg. Entsprechend ausgelassen sei dann auch die Stimmung während der Heimfahrt aus dem Thüringer Wald gewesen. An die Klatsche gegen Sonneberg habe man nun endgültig einen Haken gemacht, habe die Partie zudem ausführlich im Nachgang die Woche über analysiert, sagte Pierre Liebelt. Der Sieg sei allemal die richtige Antwort gewesen. Und ja, niemand brauche einen Martin Ehm, der missmutig sei. Schon gar nicht an seinem Geburtstag.
SV Hermsdorf: Reis (7), Nedved, Hammer (4), Heilwagen (2), Marin Ehm (1), Zehmisch, Friedrich, Csikos (1), Remde (6), Krüger (2), Minas (3)
Otz/Marcus Schulze/29.11.2017