Der SV Hermsdorf unterliegt beim SV Town & Country Behringen/Sonneborn mit 30:31 (13:12) und rutscht damit auf Platz 8 der Tabelle
von Marcus Schulze
Behringen. Zuerst das Positive: Es sei eine Leistungssteigerung im Vergleich zu der vorangegangenen Partie gegen Ziegelheim gewesen. Und zwar eine deutliche, resümiert Mario Kühne, der am Sonnabend die Geschicke der Handballer des SV Hermsdorf an der Außenlinie in der Hainich-Sporthalle in Behringen leitete, da SV-Coach Pierre Liebelt krankheitsbedingt verhindert war. Und der Sportliche Direktor kann der Reise gen Wartburgkreis noch mehr Positives abgewinnen. „Die Mannschaft hat definitiv gekämpft und sich auch die Worte, die Pierre und ich anfangs der Woche an sich richteten, zu Herzen genommen haben. Sie haben schon eine Reaktion gezeigt“, ergänzt Mario Kühne, der dann aber umgehend in den sauren Apfel beißt: „Dass es am Ende nicht reichte, steht auf einem anderen Blatt Papier.“
Jan Heilwagen scheitert vom Siebenmeter-Punkt
Nicht reichte, dergleichen heißt konkret, dass der SV Hermsdorf nach 60 Minuten ein Tor weniger im Haben hatte als denn der Gastgeber. Der hatte 31 – und es oblag am Ende Jan Heilwagen, diese überschaubare Differenz in Sachen Torstand vom Siebenmeter-Punkt zu nivellieren, zumal es die letzte Aktion der Begegnung war. Doch Jan Heilwagen scheiterte, und die Handballer aus dem Saale-Holzland-Kreis strichen ihren Segel da am „Tor zum Thüringer Wald“ – dergleichen stet auf dem Ortsschild von Behringen – und mussten, wie schon nach der Partie gegen Ziegelheim, die Heimreise mit null Punkten im Gepäck antreten. Und das war das Negative, was laut Kühne auf einem gesonderten Blatt festgehalten wurde – und am Ende auch alles vermeintlich Positive gewaltig überschattete.
Zwei Knackpunkte konnte Mario Kühne im Nachgang ausmachen. Der eine trug sich in der 25. Spielminute zu, als denn die Gäste 11:9 in Front lagen und es verpassten, sich abzusetzen. Zwei freie Torwürfe seitens der Kreuzritter auf des Gegners Gehäuse waren nicht von Erfolg gekrönt. Darüber hinaus gelang Hannes Rudolph nicht, den Ball vom Siebenmeter-Punkt (26.) zu einer Drei-Tore-Führung auszubauen. „So sind wir dann auch nur mit einem Tor Vorsprung in die Pause gegangen“, bilanziert Mario Kühne. 13:12 lautete der Halbzeitstand für den SV Hermsdorf.
Der andere Knackpunkt trug sich schließlich in der 55. Spielminute in Form einer Personalie zu, als denn Maximilian Remde, der bis dato zehn Tore für seine Mannschaft erzielt hatte, des Platzes verwiesen wurde. Direkt Rot, beim Stand von 25:25.
Während der ersten zehn Minuten des zweiten Aktes konnten sich SV-Protagonisten zweimal ein – zumindest kleines – Polster von drei Toren (16:13/37. und 17:14/38.) erarbeiten. Verantwortlich dafür waren Jan Heilwagen, Marvin Schreck und Maximilian Remde. Doch es war nur eine Momentaufnahme, die Handballer von Behringen-Sonneborn schlugen zurück.
Direkt Rot für Maximilian Remde
Erst egalisierten sie den Spielstand (17:17/41.), um sich danach um zwei Tore (19:17/43.), später sogar um Tore (21:18/45.) abzusetzen. Marvin Schreck, Maximilian Remde – wer sonst – und Jan Minas konnten jedoch mit ihren Treffern das Torverhältnis in der 49. Spielminute (22:22) erneut ausgleichen. Die verbleibenden zehn Minuten der Partie kann man dann getrost unter der Kategorie „Offener Schlagabtausch“ abspeichern. „Summa summarum hätte das Spiel keinen Sieger verdient. Die Führung wechselte ständig, es gab zahlreiche Gleichstände – doch Sonneborn konnte das bessere Ende für sich verbuchen“, lautete das Fazit von Mario Kühne, der – bei aller Liebe für die positiven Aspekte der Partie – auch betonte, dass sich sein Team für verbale Schulterklopfer nichts kaufen könne. Wahre Worte.
SV Hermsdorf: Rudolph 5, Schreck 6, Reis, Nedved, Hammer 2, Heilwagen 3, Ehm 1, Zehmisch, Csikos, Remde 10, Krüger 1, Minas 2
Otz/Marcus Schulze/16.01.2018