Der SV Hermsdorf schlägt sich wacker beim 9. Holzlandpokal und beendet das Vorbereitungsturnier auf Platz 2
Von Marcus Schulze
Hermsdorf. Sebastian Hammer verweilt noch ein wenig an der Querlatte. Er hing dort noch ein wenig herum – wenn auch eher unfreiwillig. Der Rechtsaußen des SV Hermsdorf hatte sich nach einem missglückten Angriff im Netz des gegnerischen Tores mit beiden Beinen verheddert, steckte also fest. Zum Ärger über die ausgelassene Chance gegen HaSpo Bayreuth beim Stand von 20:19 für die Gäste aus Oberfranken gesellte sich also auch noch das vermaledeite Netz, welches ihm – zu mindestens temporär – am Weiterspielen hinderte. So kann es manchmal laufen, auch beim Handball, auch beim Holzlandpokal in der Werner-Seelenbinder-Sporthalle am Sonnabend in Hermsdorf. So ein Hauch von Slapstick schwang da bei dieser Hammer- Randnotiz mit. Ein bisschen Humor kann ja nicht schaden, zumal es an diesem mitunter zum Schmunzeln einladenden Momenten im Sport nicht mangelt.
Doch keine Sorge, der gute Sebastian Hammer konnte sich – zum einen – aus dem Netz wieder befreien, zum anderen hatte er bereits diverse Male in der zweiten Partie der Kreuzritter bei der 9. Auflage des Pokals getroffen. Den Ausgleich in der wahrlich spannenden Begegnung zwischen den Hausherren und dem Vertreter aus der Bayernliga kredenzte jedoch ein altgedienter Kreuzritter: Jan Heilwagen. Doch die Freude über die Egalisierung (20:20) währte nur kurz, denn die Handballer aus der Festspielstadt gingen kurz vor Abpfiff der Partie erneut in Führung – 21:20. Die letzte große Chance auf ein mögliches Remis hatte Maximilian Remde, doch sein beeindruckender Wurf, der nur so vor Kraft strotze, verfehlte das Tor denkbar knapp. Doch wer nun glaubte, dass es aufgrund der Niederlage lange Gesichter in den Reihen des Gastgebers gab, musste eines Besseren belehrt werden, schließlich gewannen sie ihre erste Partie des Tages gegen den HC Sulzbach. Und bei der Endabrechnung am Nachmittag sprang dann sogar der 2. Platz heraus.
„Damit bin ich zufrieden. Am Ende war es eine recht enge Geschichte. Die Partie gegen Bayreuth hätten wir nicht verlieren müssen“, bilanziert Pierre Liebelt. Gegen Sulzbach habe sein Team gen Ende die Leichtigkeit ein wenig vermissen lassen, während er den Sieg gegen Apolda nicht überbewerten wollte, da das Team von Frank Ihl mit einer völlig neuen Aufstellung spielte, die aufgrund mangelnder Abstimmung das Tempo doch seht verschleppt habe. „Ich habe viele positive Ansätze gesehen, gerade im Angriff. Was die Defensive betrifft, müssen wir noch ein wenig arbeiten, doch das ist bei einer jungen Mannschaft nicht weiter verwunderlich“, bilanziert Pierre Liebelt.
„Gegen Bayreuth waren wir unerwartet stark. Eigentlich sind sie uns spielerisch überlegen, doch wir haben das mit Schnelligkeit kompensieren können“, resümierte indes Martin Ehm, dessen Kinn unmittelbar nach dem Spiel ein – geradezu hartnäckiger – Schweißtropfen zierte. Bayreuth habe gegen Apolda sehr gut gespielt , habe in körperlicher Hinsicht eine unglaubliche Präsenz an den Tag gelegt, führte der Ehminator weiter aus, der auch darauf verweist, dass man die Partie gegen die Franken letztendlich aufgrund von individuellen Fehlern verloren habe, von denen es sich nicht ausschließen wollte.
Generell sein die Stimmung derzeit gut im Team, die Testspiel gegen Pirna und Freiberg seine vielversprechend gewesen, obwohl nicht alle SV-Protagonisten eingreifen konnten. „Wir sind vorbereitet, alle sind fit, keinen plagen größere Verletzungen, sodass wir mit einer guten Mannschaft zum Auftakt nach Sonneberg fahren können“, sagt Martin Ehm.
Lob für die Kreuzritter gab es auch von Steffen Reis: „Das ist um einiges besser als im vergangenem Jahr.“
Otz/Marcus Schulze/29.08.2018