SV Hermsdorf- VfB TM Mühlhausen 09 26:19 (12:8)
Hermsdorf. Mal so vornweg, neben der taktisch souveränen Leistung der Kreuzritter, verdient sich ein Akteur die Note 6,0. Ich spreche von unserem Hallensprecher Ralf Kühne. Genau wie die Hermsdorfer Mannschaft lief er an diesem Abend zu Höchstform auf und agierte mit vollem Einsatz. Er animierte die Zuschauer, Fans und nicht zu letzt unsere zahlreich gekommen Sponsoren zum Dauerklatschen und brachte die Massen dazu, als „Achter Mann“ geschlossen hinter der Heimsieben zu stehen. Chapeau !
Das Spiel an sich war schon vorab die avisierte Spitzenpartie des 8. Spieltages. Die Mühlhäuser, mit breiter Brust nach dem Last-Minute-Sieg gegen Sonneberg, kamen gut ins Spiel. Die Holzländer dagegen noch im Aufwärmmodus, welches die Gäste mit zwei Toren am Stück zur 2:0 Führung nutzten. Im schnellen Gegenzug verkürzte Felix auf 2:1 (3’). Die Gäste verteidigten die knappe Führung und der Mazedonier Lazarovski im Dienste des VfB, nagelte den Ball zur 4:2 Führung die Maschen von Hermsdorfs Torhüter Robert Zehmsich.
Doch nun erwachte der Gastgeber und besonders ein Kreuzritter drehte mächtig auf. Die folgenden Tore, klasse eingefädelt von Jan Minas, wuchtet Felix Reis in den Gäste-Kasten. Beeindruckend dabei seine Abwurfhöhe, die dem gegnerischen Mittelblock wenige Abwehrchancen ließ. Zudem entschärfte Hermsdorfs Torhüter neben diversen Paraden noch einen Siebenmeter. In der 16. Minute gelang zwar den Gästen der Ausgleich zum 6:6, doch zu dem Zeitpunkt lief der Holzlandexpress bereits auf Hochtouren. Die Hermsdorfer Deckung ackerte unermüdlich und was dennoch durch kam, darunter auch freie Bälle, war sichere Beute von Robert Zehmisch. Felix besorgte mit seinem bereits sechsten Tor die 7:6 Führung.
Der sichtlich genervten Gästetrainer Marco Lange sah sich gezwungen in der 20. Minute seine erste Auszeit zu nehmen. Profitiert hat davon aber nur der Gastgeber. Die Liebelt Schützlinge konnten bis zur 27. Minute auf 11:6 davon ziehen und markierten vier Tore in Folge.
Der VfB Trainer sah sich daraufhin genötigt, drei Minuten vor der Halbzeit, schon seine zweite Auszeitmöglichkeit zu verbraten. Die Gäste schafften es zwar in Folge den Abstand auf drei Tore (11:9 /28’) zu verkürzen, doch Jannick Möller markierte mit einer tollen Kreisaktion den 12:8 Halbzeitstand.
Den etwas ausgeschlafeneren Eindruck nach dem Pausentee machten die Gäste. Bedingt durch eine Zeitstrafe gegen Jannick konnte der VfB auf 10:12 (33’) verkürzen.
Und wieder leitete Felix Reis die nächste Sturm- und Drangphase des Gastgebers mit seinem Tor zum 13:10 ein. Die Kreuzritter bauten bis zur 44. Minute die Führung sukzessive auf sieben Tore aus, zum zwischenzeitlichen 19:12.
Es stellte sich die Frage, sollte es das schon gewesen sein? Kann hier noch was anbrennen?
Es dominierten nach wie vor die Deckungsreihen und besonders bei den Holzländern hatte der Trainer seinen Mittelblock optimal eingestellt. Die Kreisanspiele wurden konsequent unterbunden und auch den Rückraum hatte der Gastgeber im Wesentlichen im Griff. Das die Konzentration logischer Weise bei der deutlichen Führung auch mal fehlte, konnten die Kreuzritter relativ schadlos verkraften.
Die Gäste verkürzten immer mal auf fünf Toren 20:15 (49`), 22:17 (54`) und 24:19 (58`), doch der Gastgeber hatte immer wieder eine Antwort parat. Und wenn es die brachiale Gewalt eines Max Remde (3 Tore in der Phase) war oder die Entschärfung eines Siebenmeters durch Petr Neved. Den Sieg ließen sich die Kreuzritter nicht mehr aus der Hand nehmen.
Und der „verbale Einpeitscher vom Dienst“, da droben auf seiner Kanzel, strahlte und machte dann auch zur Pressekonferenz keine Hehl aus der eigenen Zufriedenheit über die gezeigte Leistung des Gastgebers.
Zufriedenheit herrschte auch bei den anwesenden Sponsoren die gesehen haben, dass mit der jungen Truppe, unter Beimischung einiger Gestandener, durchaus Potential da ist, um die nächsten Jahre in Handball-Hermsdorf erfolgreich dieser Sportart zu frönen und um diese tatkräftig zu unterstützen, der Nachwuchsarbeit sei Dank!
Das vermittelte auch Abteilungsleiter Mario Kühne im VIP-Bereich den anwesenden Sponsoren. Gleichzeitig verkündete er weitere Vertragsverlängerungen mit einigen eminent wichtigen Leistungsträgern der Holzländer.
Am nächsten Wochenende in Werratal gilt es diesen deutlichen Erfolg gegen eine Top-Mannschaft der Liga zu veredeln, ehe man in 14 Tagen im Derby auf den wiedererstarkten HSV Ronneburg trifft.
Und, den beiden Oberliga-Schiedsrichtern sei auch gedankt für eine souveräne Leitung des Spiels. Auf beiden Seiten „nur“ drei Zeitstrafen, das hat man bei der Brisanz dieser Partie auch nicht alle Tage. Auch hier ein Chapeau von mir!
Für Hermsdorf spielten:
Im Tor: Zehmisch und Nedved
Spieler: Rudoph, Reis (7), Schreiber, Riedel, Hammer (5), Heilwagen (6), Ehm (1), Anlauf, Möller (2), Remde (3), Krüger, Minas (2).
Siebenmeter: SVH: 2/1 VfB: 4/2
Zeitstrafen: SVH: 3 VfB: 3
Schiedsrichter: S. Hauke /Ch. Lindig
JR