Mai 15, 6 Jahren ago

Ein wenig Versöhnung zum Abschluss

In der letzten Partie der Saison kann der SV Hermsdorf mit 30:27 beim LSV Ziegelheim gewinnen und hat Platz fünf inne

Ziegelheim. Am Sonntag beschwor Hannes Rudolph die Subkultur. Er widmete sich einer alten Liebe, gab sich den rollenden Skateboard-Gelüsten im Paradies-Park in Jena hin, wo der Handballer aus den Reihen des SV Hermsdorf natürlich kein Unbekannter ist. Rudolph wirkte zufrieden, ja entspannt, präsentierte zudem geschmeidige Double-Kickflips, die auch eine Antwort darauf geben, warum er denn so agil, ja gefühlt schwerelos auf der linken Außenbahn mitunter unterwegs ist. Keine Anzeichen von Hüftsteife beim SV-Protagonisten, der sich der Skateboard-Materie während der eigentlichen Saison nicht widmet, zu groß ist das Verletzungsrisiko.

Doch am Sonntag nun war die Saison 2018/19 in der Thüringenliga für den SV Hermsdorf und damit eben auch für Hannes Rudolph Geschichte. Wenn man so will, ließ Rudolph in diesen Stunden da im Paradies seine Handball-Seele ein wenig baumeln, gönnte sich etwas Abstand von dem mitunter aufreibenden Sportler-Dasein.

Am Tag zuvor, am Sonnabend also, zogen die Kreuzritter indes in ihre letzte Handballschlacht, reisten dafür an die Landesgrenze gen Sachsen nach Ziegelheim – und in jenem Landstrich im Altenburger Land konnte das Team von Pierre Liebelt die Saison noch halbwegs versöhnlich beenden, siegen sie doch mit 30:27. Zumindest diese Mission konnte erfüllt werden. Bei der Endabrechnung in der Thüringenliga konnten der SVH sogar noch einen Tabellenplatz nach oben klettern, beendet – die tendenziell verkorkste Spielzeit 2018/19 – auf Tabellenplatz fünf.

Jan Heilwagen gebührte der letzte SV-Treffer
In Ziegelheim nun hatten die Gäste aus dem Saale-Holzland-Kreis die gesamte Partie über die Führung inne, führten temporär im ersten Akt gar mit sieben Toren (14:7/27.) und lagen nach fünf absolvierten Minuten mit 4:0 in Führung. Die ersten beiden Treffer gebührten Martin Ehm , der mit seinen vergangenen Auftritten nicht sonderlich zufrieden war. Für die anderen beiden Treffer waren Cedric Schreiber und Maximilian Remde verantwortlich. Halbzeitstand: 15:10 für die Kreuzritter.

Auch im zweiten Akt dominierten die Gäste die Begegnung, konnten sich phasenweise auf sieben Tore (21:14/42. bzw. 23:16/45.) absetzen. Die Hausherren wiederum bäumten sich gen Ende noch einmal gegen die drohende Niederlage auf und konnten den Rückstand während der letzten fünf Minuten der Begegnung gleich dreimal auf zwei Tore (25:27/26:28 und 27:29) verkürzen, doch die Hoffnungen der Ziegelheimer machte schließlich Jan Heilwagen zunichte. Dem kleinen Flügelflitzer, der gut 30 Sekunden vor dem Abpfiff zum Endstand von 30:27 traf, gebührte somit der letzte SVH-Treffer der – durch und durch – durchwachsenen Saison 2018/19.

„Am Anfang lief es bei uns richtig gut, fast schon perfekt. Wir hatten eine richtig gute Einstellung gefunden“, resümierte Pierre Liebelt , der insbesondere auf die Leistungen von Jannick Möller und Cedric Schreiber verwies, wobei Letzterer nach einem Zusammenstoß eine massive Platzwunde am Kinn sein Eigen nennen durfte und nicht mehr in das Spielgeschehen eingreifen konnte. In der Notaufnahme im Jenaer Universitätsklinikum wurde die Platzwunde zu fortgeschrittenen Stunde schließlich behandelt, ein mitgereister Freund von Martin Ehm nahm sich Cedric Schreiber an, und fuhr mit ihm in die Universitätsstadt, wo Schreiber lebt.

Aufgrund des erfolgreichen Agierens seiner Mannen in der Abwehr konnten die zentralen Ziegelheim-Protaginsten wie Oliver Kunz und Maximilian Amtsbergs nicht nach Belieben aufspielen. Erst im zweiten Akt, als bei den Kreuzrittern aufgrund eines neuen Spielsystems die Kräfte etwas nachließen, kamen Kunz und Amtsberg zum Zug. Eine sehr gute Leistung habe auch Martin Ehm als Spielmacher dargeboten, der die Rolle vom verhinderten Jan Minas auf der Mitte übernahm. „Das war die beste Saisonleistung von Martin“, schwärmte Pierre Liebelt , der von einem versöhnlichen Abschluss der vermaledeiten Saison 2018/19 sprach. „Es war ein völlig verdienter Sieg“, sagte eine zufrieden wirkender Trainer.

SV Hermsdorf : Rudolph 1, Stuhlert, Reis 7, Schreiber 2, Nedved, Hammer 2, Heilwagen 6, Ehm 2, Zehmisch, Möller 2, Remde 6, Krüger 2

Marcus Schulze / 14.05.19 / Otz

Share "Ein wenig Versöhnung zum Abschluss" via

Hinterlasse eine Nachricht

Sie müssen logged in to post a comment.