Ab der zehnten Minute die Zielvorgaben des Trainer umgesetzt und zum Schluss das Ergebnis verwaltet.
Hermsdorf. Ungewöhnliches hat sich das Hermsdorfer Trainergespann mit der Startaufstellung einfallen lassen. Mittelmann war der ansonsten für die Tore aus Rückraum zuständige Felix Reis. Als Leader sollte er die Mannschaft führen. An seiner Seite mit Olecsandr Petrov und Martin Vulic die beiden Neuzugänge auf den Halbpositionen. Basti Hammer erhielt den Vorzug vor Hannes Rudolph auf der linken Außenbahn und als Rechtsaußen begann Marvin Schreck. Und zu aller Überraschung agierte Martin Ehm am Kreis.
Die Jungs brauchten ein paar Minuten, um in den Rhythmus zu kommen. Hermsdorfs Trainer erkannt rechtzeitig die tragende Rolle des Suhler Dimic als Einfädler und Vollender. Die Umstellung auf 5-1, mit Basti Hammer auf der Spitze, war der richtige taktische Schachzug, nur in der Umsetzung haperte es anfangs. Die linke Hermsdorfer Deckungsseite war mehrfach unsortiert und gestattet den Gästen einfache Tore. Felix zerrte an den Ketten und sorgte für die ersten beiden Hermsdofer Treffer, da führten die Gäste mit 5:2.
So den richtigen Kick bekam die Partie in der zehnten Minute als Robert Zehmisch im Hermsdofer Kasten den ersten Siebenmeter von Dimic hielt. Die Mucki-Pose nach seinem ersten Treffe in Richtung Hermsdofer Fans hatte man ihm übel genommen und nach dem gehaltenen Siebenmeter war die Häme vorprogrammiert und die „Hölle-Ost“ angestachelt.
Es war der „Anheizer“ für weiter emotional geladene fünfzig Minuten.
Roberts Paraden ließen „Motor-1“ langsam zu Hochleistung auflaufen. Felix verkürzte zum 4:5 und mit den beiden Treffern von Olecsandr gelang der Ausgleich zum 6:6.
Suhls Coach Daniel Hellwig hatte nach zwölf Minuten Redebedarf und nahm eine Auszeit.
Die Hermsdorfer hatten wohl die besseren Alternativen besprochen und so spielten sich die Kreuzritter, mit einem fast unüberwindbaren Robert Zehmisch im Tor, in einen wahren Rausch. Nach gut zwanzig Minuten leuchtet ein 12:7 auf der Anzeigetafel.
Mario Kühne nahm dann in der 22.Minute seinerseits die Auszeit, um die ersten Spielerwechsel umzusetzen. Suhls Coach reagiert zudem und stellte auf eine offensive 5-1 Deckung um.
Das Hermsdofer Spiel verflachte etwas und so gelang es den Gästen auf 12:14 heran zu kommen. Neuzugang Paul Götz war es vorbehalten, mit seinem Tor zum 15:12 und damit zum Halbzeitstand, zu vollenden.
Als Robert in der 38. Minute seinen vierten Siebenmeter hielt, folgten stehende Ovationen von den Rängen. Zu dem Zeitpunkt führten die Holzländer mit 19:13. Felix machte noch das 20:13 perfekt, da waren knapp vierzig Minuten gespielt.
Die Fußballer des FV Bad Klosterlausnitz skandierten „hier regiert der SVH“ und puschten damit weiter die Hermsdofer Fangemeinde, die sich davon anstecken ließen.
Es folgte eine Phase, begleitet mit viel Kopfschütteln von den Rängen, in der der Gastgeber nur noch mit drei Feldspielern auf der Platte stand. Die Suhler verkürzten auf vier Tore zum zwischenzeitlichen 21:17.
Wieder komplett, geprägt von tollen Paraden von Hermsdorfs Besten, Robert Zehmisch, kam die Zeit der „Weimar- Connection“. Die nächsten fünf Hermsdofer Tore gingen auf das Konto von Max Remde (3) und Basti Hammer (2). Als Max den Ball zum 27:19 einschweißte waren gut 51 Minuten gespielt. Die Halle tobte.
Dass acht Tore Vorsprung kein Ruhekissen sein müssen, sollte sich in der verbleibend Spielzeit noch zeigen, auch wenn der Sieg am Ende knapper ausfiel aber dennoch am Ende ungefährdet war.
Es war auch ein Kritikpunkt von Mario Kühne zu anschließenden Pressekonferenz, dass ihm die letzten fünf Minuten und der Anfang des Spiels nicht gefallen haben. Dennoch, die Leistungssteigerung zum Spiel gegen Behringen war unverkennbar.
Suhl versuchte in den letzten Minuten mit einer offensiven 3-3 Deckung Ballgewinne zu erzeugen. Dies gelang auch, lag aber daran, dass sich die Hermsdofer zu wenig bewegten. Mit der Hereinnahme vom Paul Götz konnte das etwas kompensiert werden. Letztendlich war das Spiel nach dem verwandelten Siebenmeter von Hannes Rudolph zum 30:26 gelaufen. Der letzte Treffer der Gäste, vom Suhler Hollo, war dann nur noch Ergebniskosmetik.
Der Drops war gelutscht und der Sieg eingetütet.
Die Fans haben das Spiel genossen und am Jubel der Kreuzritter konnte man erkennen, dass man erleichtert war, gegen eine starke HSG die zwei Punkte eingefahren zu haben.
Für Hermsdorf spielten im Tor: Nevded und Zehmisch
Spieler: Rudolph (1/1); Schreck (2); Reis Fe. (5); Reis Fr.; Götz (2); Hammer (6); Heilwagen; Ehm (2); Petrov (5); Vulic (2); Remde (5); Krüger
Siebenmeter: SVH: 1/1 HSG: 7/3
Zeitstrafen: SVH: 6 HSG: 5
Schiedsrichter: Dirk Neumann/ Christian Göhring