Handballer Daniel Zele wechselt nach sechs Jahren vom HC Burgenland zurück zum SV Hermsdorf
Marcus Schulze
Hermsdorf Es war kein Aprilscherz. Im Gegenteil. Zwar haben die Kreuzritter die Personalie Daniel Zele als Aprilscherz in den sozialen Medien verkauft, doch der Rückraum-Akteur wechselt tatsächlich vom Drittligisten HC Burgenland aus Naumburg zum SV Hermsdorf. In der kommenden Spielzeit wird Daniel Zele seinen Dienst in den Reihen von Trainer Mario Kühne in der Thüringenliga verrichten.
Laut Kühne hat der Zufall eine tragende Rolle bei der Rückkehr von Daniel Zele gespielt.
„Wir waren ja auf der Suche nach einem Linkshänder für den Rückraum, doch die Suche gestaltete sich in den vergangenen Wochen recht schwierig“, berichtet der SVH-Trainer. Mit Daniel Zele, der kein Linkshänder ist, habe er indes immer in Kontakt gestanden. In schöner Regelmäßigkeit hätten sie sich am Telefon über Gott und die Welt und natürlich auch Handball ausgetauscht – auch in jener Phase, in der Mario Kühne einen Linkshänder suchte.
„Ich habe mich dann mit Daniel unterhalten, und irgendwann sind wir auf Hermsdorf zu sprechen gekommen und haben darüber sinniert, ob es mögliche wäre, dass er wieder für uns spielt. Am Anfang war es nur ein Gedankenexperiment, das dann aber recht schnell konkret wurde – und dann haben wir einfach Tatsachen geschaffen.“ Der Trainer betont jedoch, dass der Wechsel ohne die Unterstützung einiger Sponsoren nicht möglich gewesen wäre.
Vier Rückraumakteure
Mit der quasi Rückholaktion soll natürlich auch der Abgang von nunmehr Ex-Kapitän Maximilian Remde kompensiert werden, betont Mario Kühne. Mit Zele an Bord verfüge man künftig über vier äußerst torgefährliche Rückraum-Akteure: Felix Reis, Oleksandr Petrov, Kristijan Smiljcic und zu guter Letzt der Ungar. „Mit ihm können wir unser Offensivspiel facettenreicher gestalten, und auch in der Abwehr wird er uns helfen können. Außerdem wollen wir immer noch in die Mitteldeutsche Oberliga aufsteigen. Das ist und bleibt unser Ziel – und dafür braucht man den entsprechenden Kader. Einen mit dem man aufsteigen, aber dann auch die Klasse halten kann“, so der Trainer.
Derzeit absolviert Daniel Zele eine Ausbildung zum Physiotherapeuten in Halle. Der nunmehr 29-Jährige lebt auch noch in der Händel-Stadt an der Saale, soll perspektivisch aber wieder nach Hermsdorf ziehen. „Er hat seinen Traum vom Handball-Profi gelebt, doch mittlerweile haben sich seine Prioritäten geändert. Sein Hauptaugenmerk liegt mittlerweile auf seiner Ausbildung, und bei uns wird ihm der Spagat zwischen ambitionierten Amateursport und Beruf dann wohl auch problemlos gelingen“, sagt Mario Kühne. Der Ober-Kreuzritter verweist zudem noch auf einen anderen Aspekt: „Er hat sich in Hermsdorf wohlgefühlt, wusste das Familiäre hier sehr zu schätzen. Er war ja nun auch im Profibereich aktiv, da ticken die Gemüter ein wenig anders, das Konkurrenzdenken ist naturgemäß viel ausgeprägter.“
Vor der Saison 2013/14 stieß Zele zum SVH und unternahm in der Mitteldeutschen Oberliga seine ersten Gehversuche in Sachen Handball-Profi. Nach zwei Spielzeiten im Saale-Holzland-Kreis wechselte er zur MSG Groß-Bieberau/Modau (2015 bis 2017) und stand anschließend beim HC Elbflorenz Dresden in der 2. Bundesliga unter Vertrag. Nach gut einem Jahr bei den Sachsen wechselte Zele für zwei Spielzeiten zum Dessau-Roßlauer HV 2006. In der vergangenen Saison lief er schließlich für den HC Burgenland in der 3. Bundesliga auf – und nun, nach sechs Jahren Abwesenheit, wieder in Hermsdorf. „Damit schließt sich für ihn ein Kreis“, sagt Mario Kühne.
Otz/03.04.2021/Marcus Schulze