Handball: Beim Holzlandpokal mit Grubenlampe Zwickau und Rot-Weiß Staßfurt muss sich Gastgeber SV Hermsdorf mit Platz drei begnügen
Marcus Schulze
Hermsdorf Stefan Riedel kannte kein Erbarmen – und das mit nunmehr zarten 39 Jahren. Der Haudegen in den Reihen des SV Hermsdorf agierte am Sonnabend beim Holzlandpokal äußerst entschlossen; ja immer mit ein bisschen Schaum vor dem Mund und keiner Rangelei da am Kreis abgeneigt. Agil, zweikampfstark und sichtbar beherzt gab er gegen Grubenlampe Zwickau und Rot-Weiß Staßfurt den Türsteher. „Körperlich geht es mir super, ich bin topfit“, sagte Riedel, der laut eigenen Angaben im Begriff ist, seine 150. Saison zu absolvieren – zumindest gefühlt.
Es war die Partie gegen Staßfurt am Sonnabend, in der es die höheren Semester waren, die das Team von Mario Kühne nach einem frühzeitigen 2:5-Rückstand wieder ins Spiel brachten. Zuerst traf der unverwüstliche und mittlerweile auch 34-jährige Marvin Schreck, dann eben der 39-Riedel und – last but not least – Martin Ehm, seines Zeichens frischgebackener Kapitän den SV Hermsdorf, der nun auch schon 35 Jahre auf dem Buckel hat.
„Das hätten wir nicht mehr aus der Hand geben dürfen“, sagte Ehm nach der Partie gegen Rot-Weiß Staßfurt aus der Sachsen-Anhalt-Liga. 27:27 lautete der Spielstand nach 60 intensiven Minuten – obwohl die Hausherren gut zehn Minuten vor dem Ende der Partie mit drei Toren (27:24) führten. Und auch da waren es u.a. Schreck und Ehm, die eine Aktie an der zwischenzeitlichen Führung hatten.
Das Tor zum temporären Ausgleich (24:24) erzielte indes Fritz Reis, der mit seinen knackigen 18 Jahren das quasi Nesthäkchen in den Reihen der Kreuzritter ist – aber eben eines, mit dem man sich nicht anlegen möchte; denn auch der kleine Bruder von Felix Reis agierte da am Kreis äußerst beherzt. Ja, man konnte fast denken, dass er die „Riedel-Schule“ durchlaufen hatte. Der jüngste und der älteste Kreuzritter gaben dann phasenweise auch ein äußerst „schlagkräftiges“ Duo da im Rückraum. Halleluja ….
„Fritz hat das heute richtig gut gemacht am Kreis“, lobte indes Martin Ehm seinen jüngsten Teamkollegen. Der wiederum gab sich nach der zweiten Begegnung äußerst selbstkritisch; war mit seiner eigenen Leistung nicht sonderlich zufrieden. „Es war alles sehr durchwachsen. Gerade das erste Spiel gegen Zwickau, in dem wir zwischenzeitlich sehr hoch führten, haben wir dann wieder aus der Hand gegeben. Und beim zweiten Spiel sind mir anfangs zu viele Fehler unterlaufen“, resümierte Fritz Reis.
Bei der Endabrechnung mussten sich die Handballer aus dem Saale-Holzland-Kreis, die ohne Daniel Zele aufliefen, mit Platz drei (1:3 Punkte, 49:51 Tore) begnügen. Der Pokal ging indes nach Sachsen-Anhalt, siegte doch Rot-Weiß Staßfurt mit 3:1 Punkten und 60:52 Toren. Für die Handballer von Grubenlampe Zwickau, die in der Sachsenliga beheimatet sind, reichte es indes mit 2:2 Punkten und 50:55 Toren für Platz zwei.
Stefan Riedel wiederum konnte der Niederlage gegen Zwickau (22:24) und dem Unentschieden gegen Staßfurt auch etwas Positives abgewinnen: „Das war ein guter Lernprozess nach den erfolgreichen Partien gegen Bad Blankenburg und Freiberg. Heute haben wir gesehen, dass es eben kein Selbstläufer ist. Jetzt wissen wir sehr genau, wo wir stehen“, sagte der Haudegen.
Otz/Marcus Schulze/06.09.2021