Handball: Die Hermsdorfer Mannschaft unterliegt im Ostthüringer Oberliga-Derby beim HSV Bad Blankenburg 27:34
Peter Scholz
Bad Blankenburg „Wir haben in den ersten 45 Minuten Angsthasenhandball gespielt, waren nicht auf der Platte“, resümiert der Hermsdorfer Coach Mario Kühne. Mit der Folge, dass der Aufsteiger von Anfang an einem Rückstand hinterherlief und der beim 4:10 nach einer Viertelstunde schon bedrohlich deutlich war.
Die Gastgeber spielten sich jedoch in einen Rausch und ließen sich auch von der Halbzeitpause nicht bremsen. „Eine so gute Stimmung in unserer Kabine habe ich lange nicht erlebt“, sagt Zeman. Als dann auch in Hälfte zwei der Abstand auf zwölf Tore anwuchs (25:13, 37.), drohte den Hermsdorfern ein Debakel. „Das“, sagt Kapitän Tomas Zeman, „war schon ein Kracher.“ Diese erste Halbzeit im Derby gegen den SV Hermsdorf, das war so recht nach dem Geschmack der Gastgeber und der zahlreichen Zuschauer – so sie dem HSV die Daumen drücken. 20:12 nach 30 Minuten, da war das Spiel schon entschieden.
„In der ersten Hälfte hat bei uns praktisch alles funktioniert“, sagt Zeman. „Jede Kombination, jeder Wurf, die Abwehrarbeit, die Torhüter“, Zeman war mehr als zufrieden. Und der Auftritt der Gastgeber sorgte dafür, dass der Sonntagnachmittag sehr nervenschonend verlief.
Doch dann eine Schrecksekunde beim Gastgeber: Niklas Knauer musste mit klaffendem Cut über dem Auge in das Krankenhaus gebracht werden – und der Spielfaden riss bei den Bad Blankenburgern. Hinzu kam auch, dass die Hermsdorfer Moral zeigten: „Wir haben uns nicht abschlachten lassen. Wenn du mit zwölf hinten liegst, kann es auch mal schnell mit 20 ausgehen“, sagt Kühne, der den kämpferischen Einsatz seiner Jungs im in den letzten Minuten lobte.
Kaum verwunderlich, das eben jene 15 Minuten dem Bad Blankenburger Trainer überhaupt nicht gefielen: „Die Ausstrahlung einiger Spieler am Ende geht gar nicht. Mit der Verletzung von Niklas (Knauer; d. Red.) waren wir von der Rolle“, sagte ein sich ärgernder Petr Hazl.
Und bei Hermsdorf? Die treten zwar geschlagen die Heimreise an, ziehen aber dennoch etwas Positives aus der Niederlage: „Wir haben am Ende zwei 17-Jährige auf dem Feld gehabt, die haben ihre Sache sehr gut gemacht“, hat Kühne, der in Bad Blankenburg auf vier Spieler verzichten musste, auch lobende Worte für seine Truppe parat. Klar, die Niederlage und vor allem die erste Halbzeit sei ein Rückschritt gewesen, „aber wir müssen immer daran denken: Wir sind Aufsteiger“.