Reis glaubt an die eigene Mannschaft
Hermsdorf. „Ich hatte mir ehrlich gesagt wenig ausgerechnet für das Spiel in Apolda. Dazu hat sich Frank Ihl eine zu starke Mannschaft zusammen kaufen können. Das Team ist vom Allerfeinsten besetzt. Sie hatten ja sogar den HSV Bad Blankenburg am Rande einer Niederlage. Da hatten sie ja nur mit Pech verloren“, sagte Steffen Reis, Geschäftsführer der Handball Marketing Hermsdorf GmbH nach der 20:27-Niederlage der Oberliga-Handballer des SV Hermsdorf am Sonnabend beim HSV Apolda.
Dass mit Beginn der zweiten Halbzeit keine wirkliche Derby-Stimmung mehr aufkam, dazu hatte sich Apolda zu schnell absetzen können, stimmte Reis schon etwas nachdenklich. „Ich konnte zwar erst in der 45. Minute in der Halle sein, da ich selbst mit den Kleinen unterwegs war. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass jeder Spieler schon etwas verantwortungsbewusster gewesen wäre beim Torabschluss.“
Für Reis sind vor allem die nächsten beiden Heimspiele im Januar gegen Plauen-Oberlosa und Glauchau wichtig. „Wenn wir aus diesen zwei Spielen drei oder vier Punkte holen könnten, dann wäre für uns wieder alles drin“, sagte der SVH-Mann.
Reis schaut aber schon auf die nächste Saison, auch für den Fall, wenn es nicht reichen sollte für die vierthöchste Spielklasse. „Ich baue hier auf den Mannschaftsrat, auf den Stefan, auf den Martin, auf den Hannes und auf den Robert. Ich habe das Gefühl, die Jungs haben Lust, sie haben Spaß. Deshalb hoffe ich, dass sie alle auch weiter in Hermsdorf Handball spielen, sollte es ab Herbst in der Thüringenliga weitergehen. Und noch einmal, auch in dieser Spielklasse brauchen wir eine schlagkräftige Truppe.“
Mit den Spielern meinte er Stefan Riedel, Martin Ehm, Hannes Rudolph und Robert Zehmisch. „Mit den vier Leuten habe ich in der letzten Woche schon Einzelgespräche geführt. Ich werde mich in dieser Woche noch einmal mit allen hinsetzen. Leider ist ja Hannes verletzt. Ich setze auf die Kraft des Mannschaftsrates. Sie sind näher dran an den anderen Spielern.“
Das Thema Blitz-Transfers zum Jahreswechsel, um vielleicht mit hochkarätigen Verpflichtungen noch das Wunder Klassenerhalt zu schaffen, davon hält Reis nichts. „Es bringt nix, wenn wir jetzt zwei teure Profis holen, die vielleicht 700 oder 800 Euro im Monat kosten und die uns vielleicht die Klasse halten. Im Sommer sind sie dann wieder weg und dann stehen wir in einem Jahr vielleicht weder vor einer ähnlichen Situation. Das könnten wir auch nicht unseren Sponsoren erklären. Das wäre auch nicht Hermsdorfer Art. Ich vertraue unseren Leuten. Die haben das Zeug, um in dieser Mitteldeutschen Oberliga mitspielen zu können.“
Reis schöpft Hoffnung aus dem siegreichen Heimspiel vor zwei Wochen gegen den ESV Lok Pirna. „Das Spiel hat doch gezeigt, wozu wir in der Lage sind. Wenn wir gegen Plauen und gegen Glauchau genauso auftreten, können wir diese Spiele gewinnen.“
OTZ/20.12.2016/ Jens Henning