Beim letzten Spiel der Hinrunde trifft der SV Hermsdorf auf den SV Plauen-Oberlosa – hoffentlich vor vielen Zuschauern
Von Marcus Schulze
Hermsdorf. Pierre Liebelt analysiert den kommenden Gegner. Der Trainer des SV Hermsdorf greift dabei auf die gute alte Videoanalyse zurück, informiert sich an seinem Rechner über die Schwächen, Stärken und taktischen Finessen des SV Plauen-Oberlosa , der morgen in Hermsdorf um 19.30 Uhr für die letzte Partie der Hinrunde gastieren wird. Die ersten 30 Minuten gegen den derzeit 9. der Mitteldeutschen Oberliga hat der Trainer bereits am Mittwoch mit kritischen Augen verfolgt, in der 2. Halbzeit der Partie gegen den NHV Delitzsch 2010, welche die Vogtländer denkbar knapp mit 27:26 in den heimischen Gefilden gewannen, steckt er am Donnerstag um die Mittagszeit knietief. Ein Tor Differenz, ein Umstand, auf den Pierre Liebelt noch zu sprechen kommen wird.
Was er denn bis dato über das Team von Jörg Gründer in Erfahrung bringen konnte? „Sie verfügen über eine sehr kompakte Abwehr und spielen ihre Angriffe sehr ruhig und auch deutlich aus, bis sie sich eine klare Torchance erarbeitet haben – zumindest haben sie das in ihrer letzten Partie gegen Delitzsch so gemacht. Außerdem treten sie sehr kompakt auf“, kann der Trainer berichten, der beim Blick auf den Endstand der vergangenen vier Spiele von Plauen-Oberlosa aber auch noch etwas anderes ausmachen konnte: die Vogtländer scheinen stets das Glück auf ihrer Seite gehabt zu haben. „Sie haben ihre letzten vier Heimspiele alle mit jeweils einem Tor gewonnen“, sagt Pierre Liebelt. Mit Blick auf den Kader des kommenden Gegners verweist der Trainer auf Rico Englert, der im Rückraum auf der linken Seite agiert. „Das ist ein sehr auffälliger Spieler“, hält Pierre Liebelt fest. Gleiches würde für dessen Handball-Kollegen mit der Nummer 5, Andreas Weikert, gelten, der im Rückraum in der Mitte spielt.
Das Training habe sich in dieser und der vergangenen Woche als schwierig erwiesen, betont der Coach. „Die Beteiligung war nicht gerade zufriedenstellend.“ Arbeitsverpflichtungen und krankheitsbedingt Ausfälle benennt er als Gründe. Doch ein Training mit nur sieben Feldspielern sei eben nur bedingt ergiebig. Doch auch wenn die Umstände – mit Blick auf die Personalsituation – nicht gerade rosig sind, weiß doch ein Pierre Liebelt aus der Not kurzerhand eine Tugend zu machen. Der 32-Jährige setze auf Individualtraining, besonders in der Abwehr. „Ich kann Fortschritte erkennen“, resümiert er und ergänzt, dass auch Spieler aus der 2. Mannschaft in das Geschehen mit eingegriffen hätten. Große Hoffnungen setzt Pierre Liebelt am Sonnabend in Stefan Riedel, Cedric Schreiber, Max Render, Martin Ehm oder Felix Reis. Sie sollen das Handball-Kommando übernehmen. Was er sich denn von seiner dritten Partie als Trainer erhoffe? „Plauen ist auf jeden Fall schlagbar. Sie haben keinen Gegner Zuhause aus der Halle geschossen. Wir müssen diszipliniert und eben ruhig spielen.“ Ach, und da wäre noch etwas, was sich Pierre Liebelt – sagen wir mal – wünschen würde: viele Zuschauer.
OTZ/Marcus Schulze/13.01.2017