Die Damen des SV Hermsdorf verloren gegen den HBV Jena 90 21:25 und konnten dennoch etwas Positives mitnehmen
Von Marcus Schulze
Jena. Vanessa Panck fand die Lücke. Konnte sich durchsetzen, sodass der Ball – nur wenige Augenblicke später – in des Gegners Netz zappelte. Reichlich Jubel erhallte anschließend aufseiten der angereisten Hermsdorf-Fans sowie auf der Bank der Gäste am Spielfeldrand, denn plötzlich lautete der Spielstand 16:16 in der Partie am Sonntag in der Thüringenliga zwischen den Damen des SV Hermsdorf und jenen des HBV Jena. Die Gäste waren damit wieder im Rennen, hatten sich in den ersten Minuten der 2. Halbzeit wieder sukzessiv herangekämpft. Zwei Treffer von Renáta Kertész, einer von Nancy Beine sowie zwei von Jessica Winkler und eben einer von Vanessa Panck sorgten für reichlich Euphorie. 10:14 zeigte die Anzeigentafel mit dem Pausenpfiff, doch mit reichlich Rückenwind kamen die Spielerinnen von Trainer Andreas Schöppe aus der Kabine und wussten zudem die Gunst der Stunde zu nutzen, als die HBV-Damen trotz Toren von Mandy Gollmann und Laura Nolde – zeitweilig – das Zepter aus der Hand gaben.
Doch die Freude, deren Kern die vielleicht greifbare Sensation gewesen wäre, bei der der Aufsteiger aus dem Saale-Holzland-Kreis die Handball-Übermacht von der Saale hätte schlagen können, war dann doch nur von kurzer Dauer. Die Gastgerinnen wussten zu antworten, konnten sich dank zwei verwandelter Sieben-Meter von Julia Weinrich sowie einem weiteren Treffer von ihr auf 19:16 absetzen. Noch zweimal konnte die Mannschaft um Spielführerin Jessica Winkler auf zwei Treffer verkürzen (17:19/20:22), doch letztlich musste man sich dem Team von Christopher Pchalek und Claudia Gresch mit 21:25 geschlagen geben.
Eine Niederlage, zweifelsohne, in der jedoch auch ein gewisser Erfolgsmoment nicht von der Hand zu weißen war, wurden die Aufsteiger doch in der Hinrunde vom HBV Jena regelrecht mit 15:29 aus der eigenen Halle geschossen. Ein Umstand, der auch im Vorfeld der Begegnung zum Rückrundenauftakt eine Rolle in den Reihen von Andreas Schöppe spielen sollte, denn auch am Sonntag war Jena der ausgemachte Favorit, der zudem noch in den heimischen Gefilden auflief. Doch die Hermsdorferinnen boten ihnen trotzig und auch frei von Furcht die Stirn und gingen wohl auch deshalb nicht klanglos unter. „Wir können mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein, gerade mit Blick auf das Hinspiel. Wir haben eine klasse 2. Halbzeit gespielt“, resümiert Andreas Schöppe, der jedoch auch betonte, dass lediglich ein Treffer von den Außenpositionen indiskutabel sei. „Wir haben alles in die Waagschale geworfen und haben gekämpft, ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment machen“, so der Coach weiter, der mit den 21 erzielten Treffern auswärts dennoch sehr zufrieden war.
In der ersten Halbzeit konnte der Underdog sogar die Führung dank Laura Schulz übernehmen (6:5), doch danach drehte der Gastgeber entschlossen auf und konnte gar sechs Treffer am Stück erzielen (11:6). „Schade, da war auf jeden Fall etwas möglich gewesen. Mindestens ein Punkt. Wir haben uns gewehrt und auch gut verkauft, wenn man denn das Hinspiel bedenkt“, so das Fazit von Jessica Winkler, die das Ergebnis auch als Beleg sah, dass die Damen des SV Hermsdorf in der Thüringenliga angekommen seien.
Otz/18.01.2017/Marcus Schulze