Sonneberg. Drei Spiele in Folge müssen die Holzländer nun Auswärts ran. Auftakt bildet das Spiel gegen den Sonneberger HV. Der letztjährige Tabellenzweite aus der Spielzeugstadt ist schon eine spezielle Hausnummer für die Hermsdorfer, gingen doch beide Partien der letzten Saison verloren, wenn auch knapp (A 27:25 / H 27:28).
Sonneberg verschenkte im ersten Heimspiel den Heimsieg und gestattete den Mühlhäuser einen unerwarteten Punktgewinn. Am letzten Wochenende dagegen demonstrierten sie Stärke und bezwangen den HSV Ronneburg in deren Halle überzeugend mit 32:22.
Sonneberg baute die Mannschaft nach dem Weggang von fünf Spielern zwangsweise um. Dreh- und Angelpunkt der Mannschaft war und ist weiterhin Marius Bodnar. Schon in der letzten Saison war er die prägende Figur im Spiel des HVS. Mit den drei Neuen, Oleg Kumogorodskyy, Alexander Pedan und Andrey Dzhulay, steht dem Gastgeber damit ein Zehn-Mann Kader zur Verfügung, der je nach Bedarf durch Spieler der Zweiten aufgestockt wird. Ähnlich wie Suhl versucht Sonneberg das Dilemma der geburtenschwachen Jahrgänge und der damit verbundenen geringeren Nachwuchsarbeit, mit ausländischen Spielern zu kompensieren.
Ein Problem, was die Holzländer bezüglich der Nachwuchsarbeit schon länger erkannt und verstärkt in diese investiert haben. Hermsdorf wurde dieses Jahr zudem zum Nachwuchsleistungszentrum für Handball im Saale-Holzland-Kreis ernannt. Dennoch bleibt das Problem, bei durchaus vorhandenen Nachwuchstalenten, dass sich höherklassige Vereine auch in Hermsdorf bedient haben, ohne ins Portemonnaie greifen zu müssen (es gibt seit gut 10 Jahren keine Ausbildungsentschädigung mehr, die hatte der DHB einfach abgeschafft). Ein Umstand der doch hin und wieder unverhofft eine Lücke in den Nachwuchskader reißt.
Ein Talent, welches nicht den Verlockungen gefolgt ist, ist Fritz Reis. Der Sechzehnjährige wurde als Perspektivkader in die „Erste“ integriert und hat auch schon im Spiel gegen Behringen seine Bewährungsprobe bestanden. Andere Talente schlummern in der C und D-Jugend aber diese brauchen eben ihre Zeit, ehe sie Oben angreifen können.
Dennoch ist der Umbruch in der „Ersten“ im vollen Gange. Und an den Zugängen sieht man, dass Hermsdorf nach wie vor einen guten Namen im Handball, fußend auf einer langen Tradition, besitzt. Die Mischung macht`s halt.
Für Samstag nun steht, nach der Nagelprobe gegen die HSG Suhl, ein ganz schweres Auswärtsspiel an. Dennoch fahren die Holzländer nicht ohne Ambitionen ins Sportzentrum. Man muss sich nicht verstecken und die Spiele gegen Behringen und Suhl haben gezeigt, welche Reserven die Mannschaft eigentlich noch besitzt. Und wie wir Coach Mario Kühne kennen, hat er auch gegen Sonneberg einen speziellen Plan, um nicht Punkt los die Heimreise antreten zu müssen.
Abfahrt der Vereinsbusses ist 15:30 Uhr ab Sporthalle. Wer Lust und Bock hat die Kreuzritter zu unterstützen, der ist herzlich eingeladen. Und für die Heimfahrt, es gibt genug „Kreisverkehre“, schon zwei am Ortsausgang von Sonneberg ;-).
JR