Hermsdorfs Stimmungskanone Martin Ehm will sich noch einmal richtig reinhängen, denn ab März ändern sich seine Prioritäten grundlegend
Hermsdorf/Sonneberg. Natürlich ließ sich Martin Ehm die Chance nicht entgehen. Kurzerhand und durch und durch entschlossen schnappte sich die Stimmungskanone in den Reihen des SV Hermsdorf das Megafon, das ein Besucher mit in die Halle gebracht hatte.
Dass er zum elektronischen Sprachrohr griff, war natürlich der Tatsache geschuldet, dass der SV Hermsdorf einen fulminanten Sieg über die Gäste von der SG Suhl/Goldlauer einfahren konnte. Ergo: Uffta.
„Wir haben recht schwer in die Partie gefunden, doch dann hat Basti Hammer den Mittelmann von Suhl gut gedeckt, außerdem hat Robert Zehmisch überragend gehalten. Wenn er die ganze Saison so spielt, werden es die künftigen Gegner schwer haben“, resümiert Martin Ehm, der am vergangenen Wochenende auf der für ihn eher ungewohnten Position am Kreis spielte. „Ich bin nun kein überragender Kreisspieler, doch da ich ja zuvor auf der Mitte agiert habe und oftmals den Spieler am Kreis bediente, konnte ich mich schnell in die Position hineinversetzen, da ich ja sonst immer auf der anderen Seite stand“, sagt der 30-Jährige, der seine nunmehr sechste Saison bei den Kreuzrittern absolviert.
Dass das Dasein am Kreis naturgemäß etwas ruppiger ist, darum habe er natürlich gewusst, dennoch seien die Zweikämpfe nicht gänzlich spurlos an ihm vorbeigegangen, berichtet Ehm.
Dass man jetzt mit Mario Kühne und Lutz Klecha zwei Trainer habe, würde sich sehr positiv auf die Übungseinheiten auswirken. Man könne jetzt vielmehr in Gruppen arbeiten. Die eine widme sich spielerischen Aspekten, die andere indes athletischen Inhalten, sagt Ehm, der dann auch auf die Zugänge zu sprechen kommt, die das Team ungemein bereichern würden – und zwar nicht nur auf dem Feld, sondern auch daneben. „Sie passen menschlich wunderbar zu uns“, sagt der Ehminator über Paul Götze, Olecsandr Petrov und Martin Vulic. Für die neue Spielzeit hat sich Ehm noch einmal ordentlich ins Zeug gelegt, hat rund zehn Kilo – 104 auf 94 – abgespeckt. Nach 18 Uhr gab es für ihn nichts mehr zu essen, Alkohol nur am Wochenende.
Heute nun müssen sich die Hermsdorfer in Sonneberg (Platz sechs) behaupten. „Suhl war schon ein Gradmesser, doch Sonneberg ist noch eine Idee stärker“, sagt Ehm, der insbesondere vor dem zentralen Protagonisten des Gastgebers warnt: Marius Bondar.
Ab März 2020 werden sich indes die Prioritäten bei Martin Ehm grundlegend ändern, schließlich ist seine Frau Laura schwanger. Dann könnte der Handball auf die Hinterbühne verbannt werden – einerseits. Andererseits spielte Laura Ehm selbst Handball, weiß also um die Passion ihres Mannes.
„Wir werden sehen“, sagt der Ehminator, wenn man ihn auf die kommende Spielzeit anspricht. Jetzt will er noch einmal Vollgas geben – auf und auch neben dem Spielfeld.
Marcus Schulze/Otz/28.09.2019