Ex-SVH-Kapitän Maximilian Remde gastierte am Donnerstag mit dem HSV Weimar in Hermsdorf. Kreuzritter siegen ungefährdet
Marcus Schulze
Hermsdorf Alles war irgendwie anders. Eine andere Kabine, eine andere Seite zum Aufwärmen. „Und dennoch kam mir alles auch sehr vertraut vor“, sagte Maximilian Remde nach dem Testspiel zwischen dem SV Hermsdorf und dem HSV Weimar am Donnerstag.
Nach einer gefühlten Ewigkeit gastierte der vormalige SVH-Kapitän mit seinem Heimatverein an seiner alten Wirkungsstätte. Er lief nach Monaten wieder in jener Halle auf, in der er fünf Jahre im Rückraum seinen Dienst ohne Rücksicht auf Verluste verrichtete. „Es war ein schönes Wiedersehen mit vielen Weggefährten während meiner Tage in Hermsdorf“, sagte Remde, der künftig in der Landesliga sein Handball-Tagwerk verrichten wird und aufsteigen will.
Auch die 40 Zuschauer freuten sich über das Wiedersehen mit ihrem einstigen Ober-Kreuzritter. Darüber hinaus sahen sie einen 34:23-Sieg des SV Hermsdorf, der in keinem Moment gefährdet war – und dennoch hatte Mario Kühne das eine oder andere zu beanstanden. Gerade wenn er über den zweiten Akt sinnierte, konnte man den Unmut vernehmen: „Da haben wir es dann schlichtweg etwas schleifen lassen. Da habe ich die nötige Einstellung vermisst“, resümierte der Trainer, der dann noch ein paar lobende Worte für die Gäste aus Weimar nachschob. „Das haben sie gutgemacht, doch wir haben meines Erachtens nur noch verwaltet.“ Und der erste Akt? „Wir haben etwas gebraucht, doch das war ja zu erwarten. Über ein gutes Deckungsverhalten sind wir dann zu einfachen Toren gekommen; Konter und zweite Welle.“
Auf lediglich drei seiner Kreuzritter musste der SVH-Coach am Donnerstagabend verzichten; nur Daniel Zele, Kristijan Smilijcic und Martin Ehm griffen nicht in das Geschehen in der Werner-Seelenbinder-Halle in Hermsdorf ein. Letzteren plagten Probleme mit dem Fuß, die womöglich von einem früheren Bruch des Mittelfußes herrührten. Ansonsten waren alle an Bord: Stefan Riedel, Jan Heilwagen, Cedric Schreiber, Hannes Rudolph oder die Gebrüder Reis. Der 18-jährige Fritz Reis spielte zum einen am Kreis und zum anderen – während der letzten Minuten der Begegnung – auf der rechten Rückraumseite „Er hat seine Sache gutgemacht“, sagte Mario Kühne über seinen jüngsten Kreuzritter. Sein älterer Bruder Felix wiederum erzielte acht Tore und war damit der erfolgreichste Schütze in den Reihen des Gastgebers. Ja, auch mit der Torausbeute haderte Kühne so ein bisschen. Da sei durchaus mehr möglich gewesen, doch man habe schlichtweg zu viel verworfen.
Und wie war es für ihn, seinen ehemaligen Kapitän wiederzusehen? „Das war natürlich schön. Wir haben vor und nach dem Spiel miteinander geredet“, sagte Kühne, der sich vom Auftritt von Maximilian Remde sehr beeindruckt zeigte: „Er hat ein sehr gutes Spiel im Rückraum gemacht. Er ist für Weimar auf jeden Fall ein Gewinn.“
Otz/ Macus Schulze/31.07.21