Handball-Thüringenliga Denkbar knapp siegt der SV Hermsdorf gegen den LSV Ziegelheim mit 27:26. Trainer Mario Kühne ratlos
Marcus Schulze
Ziegelheim Mario Kühne wirkte ratlos – zum einen. Zum anderen war der Trainer des SV Hermsdorf auch vernehmbar angefressen nach dem Auswärtstermin seiner Kreuzritter am Sonnabend in Ziegelheim.
Denkbar knapp siegte sein Team mit 27:26 am zweiten Spieltag der Thüringenliga gegen den dortigen LSV – und das schmeckte Kühne so gar nicht. „Es kam exakt so, wie ich es im Vorfeld gesagt hatte: Ziegelheim war äußerst unbequem“, resümierte der SVH-Coach. Ja, am Ende wäre es nicht ungerecht zugegangen, wenn Ziegelheim einen Punkt gegen sein Team geholt hätte, hielt Kühne gar kritisch fest.
„Wir haben in der Deckung überhaupt keinen Zugriff bekommen – und das wiederum hat sich negativ auf unser Konterspiel ausgewirkt; phasenweise kam es schlichtweg nicht zustande“, monierte Kühne, der mit sehr viel Respekt über das Dargebotene des Gastgebers sprach. Die Handballer aus dem Altenburger Land hätten ruhig und überlegt agiert und sich darüber hinaus kaum Fehler erlaubt. „Aufgrund des abgeklärten Auftritts von Ziegelheim wurden wir irgendwann ungeduldig. Am Ende muss man knallhart sagen, dass es ein glücklicher Sieg für uns war. Es war kollektiv alles andere als berauschend“, hielt der Ober-Kreuzritter gar kritisch fest.
Die erste Halbzeit der Begegnung gestaltete sich noch recht ausgeglichen; keines der beiden Teams konnte sich zwingend absetzen. Zwar lagen die Handballer aus dem Saale-Holzland-Kreis nach den ersten 20 Minuten mehrmals mit drei Toren in Führung, doch Ziegelheim blieb dran – Halbzeitstand: 16:14 aus Sicht der Gäste.
Vielversprechender kam indes der zweite Akt daher, in dem sich die Kreuzritter zweimal auf fünf Tore (19:14/35. und 22:17/43.) absetzen konnten – doch auch davon ließen sich die Gastgeber nicht irritieren und konnten gut fünf Minuten vor dem Abpfiff zum Stand von 24:24 (55.) ausgleichen. Am Ende waren es die Tore von Paul Götze und Oleksandr Petrov, die dem SV Hermsdorf gen Ende ein Polster von drei Toren (27:24/58.) bescherten, das aber 14 Sekunden vor dem Abpfiff fast aufgebraucht war – da verkürzte nämlich Steffen Moritz für Ziegelheim auf eben 26:27.
„Wir haben die zwei Punkte – und am Ende fragt halt niemand danach, wie wir sie geholt haben. Doch ich hoffe, dass sich nun alle darüber im Klaren sind, dass wir den Aufstieg nicht im Vorbeigehen schaffen werden. Wir trainieren gut, doch ich bin der Überzeugung, dass wir da noch nicht unser ganzes Potenzial abgerufen haben – da geht noch mehr “, sagte Mario Kühne abschließend und auch vernehmbar enerviert.
Otz/Marcus Schulze/11.10.2021